"Erst vor Kurzem ist bei einem weiteren Beschuss ein Zivilist an Ort und Stelle getötet und ein weiterer lebensgefährlich verwundet worden", berichtet der RT-Reporter Alexei Repin, während er zwischen den Gebäuden herumläuft. Die ganze Anlage ist jedoch augenscheinlich weiterhin in Betrieb.
Ende Juli traf ein ukrainisches Geschoss eine der Pumpstationen, durch welche die Reaktoren mit Kühlwasser versorgt werden. Der einzige Grund, warum die Pumpen selbst nicht beschädigt wurden, war, dass sie im Keller dieser Station liegen.
Auch in der Kläranlage des Werkes sind Krater zu sehen. "Sie können die Gefährlichkeit selbst abschätzen", sagt Repin: "Buchstäblich nur 150 Meter von hier befindet sich der fünfte Kernkraftwerksblock, der ebenfalls noch immer in Betrieb ist."
Die Belegschaft versucht dennoch, die Infrastruktur zur Versorgung so schnell wie möglich immer wieder herzustellen, damit die Betriebsfähigkeit des AKW nicht unterbrochen wird.
"Die ukrainischen Truppen beschießen das AKW Saporoschje nicht, … die ukrainischen Truppen beschießen das AKW Saporoschje nicht, … die ukrainischen Truppen beschießen das AKW Saporoschje nicht", so heißt es in ukrainischen Medien und auf den ukrainischen Telegram-Kanälen immer wieder, kommentiert Repin während seiner Besichtigung des Geländes. Und dann kniet er sich neben die Reste einer Rakete, die sich in den Boden gebohrt hat. "Was ist das dann? Und wer hat sie abgefeuert?"
In einer Wand stecken Dutzende von Schrapnellfragmenten, Spuren vieler Explosionen. Wie viele könne man nicht erkennen, sagt er. "Aber das Verteidigungsministerium verfügt über genaue Statistiken darüber, wie oft die ukrainischen bewaffneten Kräfte das AKW Saporoschje beschossen haben. Das Ministerium ist bereit, diese Daten mit der internationalen Gemeinschaft, auch mit der IAEA, zu teilen. Aber noch immer hat es niemand eilig hierherzukommen", schließt Repin seine Reportage nach dem Rundgang.
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