Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums fügen ukrainische Truppen der zivilen Infrastruktur absichtlich größtmöglichen Schaden zu, um damit auf Zivilisten abzuzielen, die sich in den Gebieten aufhalten, in denen noch gegen russischen Streitkräfte gekämpft wird. Verteidigungsminister Sergei Schoigu warf den ukrainischen Militäreinheiten vor, Taktiken der "verbrannten Erde" anzuwenden, "internationale Normen" grob zu verletzen und sich "wie Terroristen" zu verhalten.
"Sie missbrauchen Wohngebiete, Schulen und Kindergärten als Schießpositionen, setzen dort Panzer und Artilleriegeschütze ein und benutzen die Bevölkerung als menschliche Schutzschilde", fügte er hinzu. Er beschuldigte Kiew zudem, weiterhin Siedlungen entlang der Frontlinie mit Antipersonenminen zu verminen, und behauptete weiter, dies sei ein Beweis dafür, dass die Ukraine beabsichtige, "der Zivilbevölkerung und der zivilen Infrastruktur maximalen Schaden zuzufügen".
Schoigu sprach auf einem Treffen der Verteidigungsminister der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), einer internationalen Gruppe von Staaten, die sich auch mit sicherheitspolitischen Fragen beschäftigt und zu der mehrere postsowjetische Staaten sowie China, Indien und Pakistan angehören.
Er rechtfertigte gegenüber seinen Kollegen auch den russischen Krieg und das Vorgehen von Russland in der Ukraine. Die Ukraine habe den Friedensplan für die Gebiete im Donbass abgelehnt, sagte Schoigu laut der Agentur Interfax. "Von Kiew, das sich geweigert hat, die Vereinbarungen von Minsk zu erfüllen, ging eine reale Gefahr für die Menschen im Donbass aus – und in der Perspektive auch für die Russische Föderation", bemerkte er.
Anfang August veröffentlichte Amnesty International einen Bericht, der bestätigte, dass ihre in die Ukraine entsandten Inspektoren ukrainische Truppen in zivilen Einrichtungen wie Schulen und Krankenhäusern vorfanden, die diese als Militärstützpunkte benutzten. Kiew verurteilte den Bericht umgehend und warf der Menschenrechtsorganisation vor, damit Russland in die Hände zu spielen. Als Gegenreaktion kündigte die deutsche Niederlassung von Amnesty an, man wolle von unabhängigen Experten die Prozesse überprüfen lassen, die zur Veröffentlichung dieses Berichts geführt haben.
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