Am Samstag hat Russlands Verteidigungsministerium über einen Giftstoffeinsatz gegen russische Armeeangehörige berichtet. Demnach habe sich der Vorfall am 31. Juli in der Nähe der Ortschaft Wassiljewka im teilweise von der russischen Armee kontrollierten Gebiet Saporoschje ereignet. Mehrere Soldaten seien mit schweren Vergiftungserscheinungen in ein Militärspital eingeliefert worden. Das Ministerium warf der ukrainischen Führung vor, angesichts ihrer Niederlagen im Donbass und in anderen Regionen "Terroranschläge gegen russische Soldaten und Zivilisten" begangen zu haben.
Das russische Militär präzisierte in der entsprechenden Pressemitteilung vom 20. August, dass Experten des Zentralen Wissenschafts-, Forschungs- und Versuchsinstituts für Militärmedizin in Sankt Petersburg bei den Betroffenen ein organisches Toxin künstlicher Herkunft nachgewiesen hätten. Bei dem Giftstoff handele es sich um Botulinumtoxin vom Serotyp B.
In diesem Zusammenhang kündigte die Militärbehörde in Moskau an, einen Bericht mit Belegen für die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) in Den Haag vorzubereiten.
"Unter der Berücksichtigung der gewonnenen Beweise für den Staatsterror seitens des Kiewer Regimes wird momentan eine zusätzliche Untersuchung der Vergiftung des Leiters der Übergangsverwaltung des Gebiets Cherson, Wladimir Saldo, mit chemischen Kampfstoffen durchgeführt."
Saldo war am 4. August plötzlich ins Krankenhaus eingeliefert worden. In den sozialen Netzwerken hieß es, er liege mit Vergiftungserscheinungen im künstlichen Koma und sein Zustand sei kritisch. Sein Stellvertreter Kirill Stremoussow bestätigte diese Informationen zunächst nicht. Ihm zufolge habe sich Saldos Gesundheit infolge einer Überanstrengung verschlechtert, sodass er nach einem Gesundheitscheck ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Später bestätigte Stremoussow, dass sein Chef im Sklifossowski-Forschungsinstitut für Rettungsmedizin in Moskau behandelt werde.
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