Militärisch-zivile Verwaltung von Energodar: Ukraine greift AKW Saporoschje erneut an

Nach Angaben der Behörden von Energodar hat die ukrainische Armee das AKW Saporoschje und die Stadt Energodar erneut unter Beschuss genommen. Auf Videos waren Rauchsäulen über dem Gelände des Kernkraftwerks zu sehen. Nach vorläufigen Informationen wurde niemand verletzt.

Die militärisch-zivile Verwaltung des teilweise von der russischen Armee kontrollierten Gebiets Saporoschje hat von einem erneuten Angriff auf das Atomkraftwerk Saporoschje und die Stadt Energodar berichtet. Nach Angaben des Verwaltungssprechers Wladimir Rogow habe die ukrainische Armee Mehrfachraketenwerfer und schwere Geschütze eingesetzt. Die Attacke sei vom rechten Dnjepr-Ufer her erfolgt – aus den Ortschaften Nikopol, Marganez und Tomakowka im Gebiet Dnjepropetrowsk, das von der ukrainischen Armee kontrolliert wird.

Die örtlichen Behörden sprachen von insgesamt zehn Treffern. Fünf Geschosse schlugen in der Nähe der AKW-Verwaltung ein – unweit eines Schweißgeländes und eines Lagers mit Strahlquellen. Weitere fünf Treffer wurden in der Nähe der Feuerwehrstation registriert, die sich in der Nähe des Atomkraftwerks befindet. Nach vorläufigen Informationen wurde bei der Attacke niemand verletzt.

Rogow teile ferner auf Telegram mit, infolge der Attacke sei im AKW Saporoschje der Schichtwechsel gestört worden: Die Ablösung sei bis auf Weiteres in Energodar geblieben.

In den sozialen Netzwerken tauchten inzwischen Videos auf, die die ukrainische Attacke auf das Atomkraftwerk zeigen sollen.

Das war nicht das erste Mal, dass ukrainische Truppen das AKW Saporoschje unter Beschuss nahmen. Seit dem 5. August wurden solche Attacken immer häufiger. In der Nacht zum 7. August beschoss die ukrainische Armee das Gelände des Atomkraftwerks mit Mehrfachraketenwerfern vom Typ Uragan. Dabei landete das Triebwerk einer Rakete ungefähr 400 Meter von einem Atommeiler entfernt. Am Morgen des 11. August konnte die russische Flugabwehr eine ukrainische Attacke auf die Stadt Energodar und das AKW Saporoschje abwehren. Vor diesem Hintergrund berief Russland eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates ein.

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