Britische Sicherheitsbeamte nennen mögliche Anzeichen für Umgehung der Sanktionen durch Russen

Sanktionierte Russen können Kryptowährungen verwenden, Gatekeeper einsetzen und die Dienste von in London ansässigen Vermittlern in Anspruch nehmen, so britische Ermittler. Die Transfers in die Türkei, die Vereinigten Arabischen Emirate und China sind auf ihrem Radar.

Die britischen Behörden konzentrieren sich im Rahmen der Durchsetzung von Sanktionen auf Kryptowährungstransaktionen und die Handlungen russischer Vermittler in London. Dies geht aus einem gemeinsamen Dokument der forensischen Ermittler der britischen Regierung hervor, die Teil der Joint Money Laundering Intelligence Taskforce (JMLIT) sind. Die Empfehlungen wurden vom National Economic Crime Centre (NECC), einer behördenübergreifenden Einheit der National Crime Agency (NCA), und dem Office of Financial Sanctions Implementation (OFSI) des britischen Finanzministeriums erarbeitet.

Nach Russlands militärischer Sonderoperation in der Ukraine verhängte das Vereinigte Königreich Sanktionen gegen eine Reihe russischer Staatsbürger und Unternehmen, zu denen das Einfrieren von Vermögenswerten und ein Einreiseverbot gehören.

London sieht folgende Methoden zur Umgehung von Sanktionen:

Welche weiteren Sanktionen hatte Großbritannien schon verhängt?

Das britische Außenhandelsministerium kündigte am 21. Juli an, dass das Königreich Sanktionen gegen die Einfuhr von Erdöl und Erdölerzeugnissen, Kohle und Gold aus Russland sowie gegen den Kauf, die Lieferung und die direkte oder indirekte Weitergabe dieser Waren verhängen wird. Die Sanktionen gelten auch für die Bereitstellung von technischer Hilfe, Finanzdienstleistungen, Geldern und Vermittlungsdiensten im Zusammenhang mit diesen Waren.

Großbritannien hatte bereits die Ausfuhr von Luxusgütern nach Russland verboten, was Autos, teure Kleidung und Kunstwerke betreffen dürfte.

Russische Banken, darunter die Sberbank, die VTB, die MKB, die Gazprombank, die Rosselkhozbank und die Alfa Bank, stehen ebenfalls unter britischen Sanktionen. Ihre Guthaben und Konten wurden eingefroren und der Zahlungsverkehr in Pfund Sterling ist verboten.

Auch für große Unternehmen wie Aeroflot, den Luftfahrtkonzern OAK, Rostec, United Shipbuilding Corporation, Uralwagonsawod, ALROSA, Sowkomflot, RusHydro, Russische Eisenbahnen RŽD und andere wurden Beschränkungen verhängt.

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