Die ukrainischen Truppen haben den Auftrag bekommen, den Süden des Landes zurückzuerobern und würden über etwa eine Million Kämpfer verfügen, um diese und andere Aufgaben des Kommandos zu erfüllen. Dies behauptete der ukrainische Verteidigungsminister Alexei Resnikow im Gespräch mit der britischen Zeitung The Times, das am Sonntagabend veröffentlicht wurde. Der Minister kommentierte dazu:
"Wir verstehen, dass dies für unser Land politisch äußerst notwendig ist. Der Präsident hat den Oberbefehlshaber der Streitkräfte angewiesen, Pläne zu entwickeln."
Wie Resnikow betonte, beläuft sich die Gesamtzahl der Soldaten in dem Bestand der ukrainischen Streitkräfte momentan auf rund 700.000 Kämpfer, und er fügte hinzu:
"Und wenn man die Nationalgarde, die Polizei und den Grenzschutz dazuzählt, sind wir etwa eine Million stark."
Der ukrainische Verteidigungsminister vertrat darüber hinaus die Ansicht, dass westliche Waffen den ukrainischen Truppen bei der Erfüllung dieser Aufgaben helfen sollten, und forderte die NATO-Länder auf, ihre Militärlieferungen an Kiew zu erhöhen. Er offenbarte auch, dass zwei Brigaden des ukrainischen Militärs derzeit eine Ausbildung in Großbritannien absolvieren.
Inzwischen bezeichnete der Duma-Abgeordnete Michail Scheremet aus der Republik Krim den Befehl von Wladimir Selenskij zur Rückeroberung der von der russischen Armee befreiten Gebiete im Süden der Ukraine als politischen Niedergang. Der Duma-Abgeordnete sagte gegenüber RIA Nowosti:
"Selenskij und seine kriminelle Clique verlieren an allen Fronten, treiben die Ukraine aber weiter auf den drohenden Zusammenbruch zu. Sie haben keine Chance, die von unserer Armee befreiten Gebiete zu erobern. Solche Befehle sind Teil der politischen Agonie des Selenskij-Regimes, die nicht lange anhalten wird. Diese pauschalen Aussagen haben nichts mit der Realität zu tun, denn sie haben keine Kraft, keine Möglichkeiten, keine Mittel und keinen Kampfgeist mehr."
Ihm zufolge werden westliche Waffenlieferungen Russland nicht daran hindern, die mit der militärischen Sonderoperation verfolgten Ziele zu erreichen. Scheremet fügte hinzu:
"Waffenlieferungen werden die Situation nicht ändern können. Für Selenskij ist es bereits an der Zeit, über seine Zukunft nachzudenken. Eine Reise nach Sibirien ist für ihn bereits sicher. Wir werden eine große Zweimann-Säge für ihn und Resnikow finden, damit sie mit ihrer Arbeit für ihren Verrat am ukrainischen Volk und der gesamten russischen Welt büßen können."
Im Juni hatte der britische Premierminister Boris Johnson bei einem Besuch in Kiew angekündigt, dass Großbritannien und seine Partner im Rahmen von deren Vermittlung für Kiew alle 120 Tage 10.000 ukrainische Soldaten ausbilden werden. Der Lehrgang für das ukrainische Militär solle drei Wochen dauern und das Erlernen von Fähigkeiten umfassen, die für einen "Sieg auf dem Schlachtfeld" erforderlich seien, darunter auch Erste Hilfe, Cybersicherheit und die Entschärfung von Sprengmitteln.
Seit 2015 haben britische Ausbilder insgesamt 22.000 ukrainische Soldaten im Rahmen der Operation Orbital ausgebildet. Diese wurde kurz vor Beginn der russischen militärischen Sonderoperation in der Ukraine abgebrochen.
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