EU-Ratsvorsitz: Müssen auf mehr Ukraine-Flüchtlinge vorbereitet sein

Die Europäische Union müsse sich nach Einschätzung des derzeitigen Vorsitzenden des Innenministerrats auf mögliche weitere Flüchtlinge aus der Ukraine vorbereiten. Dabei ist bereits jetzt die Anspannung in den Aufnahmeländern Deutschland, Polen und Tschechien enorm.

Nach Einschätzung des derzeitigen Vorsitzenden des Innenministerrats der Europäischen Union (EU) müsse sich das Staatenbündnis auf mögliche weitere Flüchtlinge aus der Ukraine vorbereiten. Der tschechische Innenminister Vít Rakušan, dessen Land derzeit den Vorsitz im Rat der Europäischen Union innehat, sagte am Montag am Rande von Beratungen mit seinen Amtskollegen in Prag:

"Wir alle hoffen, dass die Situation besser wird, aber das Ende des Krieges sehen wir noch nicht."

Man müsse auf nächste Wellen von Ankünften vorbereitet sein.

Zudem verwies Rakušan darauf, dass sich einige Aufnahmeländer bereits heute an ihren Belastungsgrenzen sehen. Ihm zufolge muss deswegen auch über "Solidarität" und über zusätzliche finanzielle und organisatorische Hilfen geredet werden.

Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) waren zuletzt rund 3,3 Millionen Menschen aus der Ukraine in Europa als Kriegsflüchtlinge registriert. Die meisten von ihnen sind den Zahlen zufolge nach Deutschland (670.000), Polen (1,2 Millionen) und nach Tschechien (388.000) eingereist. Dort ist die Belastung für den Steuerzahler sogar noch höher als hierzulande, da Deutschland fast 8-mal so viele Einwohner hat wie Tschechien und mehr als doppelt so viele wie Polen. Die aktuelle Wirtschaftskrise im Euroraum und die antirussischen Sanktionen der USA und der EU treffen daneben alle diese Länder besonders hart.

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RT/DPA