"Wie ein Marionettentheater": Gouverneur Kaliningrads sieht USA hinter Litauens Transitblockade

Kaliningrads Gouverneur Anton Alichanow hat erklärt, die Transportblockade des russischen Gebiets durch Litauen lasse die Hand der USA erkennen. Die Bürger Litauens würden dadurch benachteiligt, so der Chef der Region.

Die Verkehrsblockade der russischen Exklave Kaliningrad sei auf den Einfluss der USA zurückzuführen, erklärte der Gouverneur des Gebiets Kaliningrad Anton Alichanow gegenüber der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Ihm zufolge habe Litauen nicht von sich aus beschlossen, den Transitverkehr aus Russland unter dem Vorwand von EU-Sanktionen zu beschränken. Denn mit dieser Entscheidung seien schwerwiegende Nachteile für die Einwohner Litauens verbunden, betonte der Gouverneur:

"Die Menschen in Litauen werden durch diese Entscheidungen nicht nur benachteiligt, sie schaden ihnen sogar in der Form, in der sie getroffen werden. Ganz zu schweigen von möglichen Vergeltungsmaßnahmen seitens Russlands."

Die Annahme, dass die USA diesbezüglich Einfluss auf Litauen genommen hätten, sei daher nicht unberechtigt, so der Politiker.

Wie Alichanow gegenüber Journalisten erklärte, kenne er viele Geschichten, die "von Kaliningrader Unternehmern aus ihrem Leben und ihrem Umgang mit den litauischen Unternehmen erzählt werden". In all diesen Geschichten komme das Gefühl auf, dass das Land von außen "wie ein Marionettentheater" geführt werde.

Zuvor hatte der Gouverneur von Kaliningrad erklärt, er habe der russischen Regierung seine Maßnahmenvorschläge gegen die von Litauen verhängte Blockade des Gütertransits nach Kaliningrad vorgelegt. Der Chef der Region betonte am 5. Juli, dass die russische Seite "extreme" wirtschaftliche Maßnahmen ergreifen könne.

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