Doch keine Durchfahrt: Brücke für Bezos' Jacht wird nicht abgebaut

Eine Brücke in Rotterdam ist für Jeff Bezos' Jacht nicht hoch genug und sollte deshalb teilweise zurückgebaut werden. Das Vorhaben führte zu heftigen Protesten. Nun wird Brücke doch nicht beseitigt. Wie die Jacht auf die offene See gelangen soll, ist unklar.

Der zentrale Teil der Luxus-Superyacht ist zu hoch, um unter der historischen Brücke De Hef in Rotterdam hindurchzukommen. Deshalb schlug die niederländische Werft Oceanco zunächst vor, die Brücke teilweise zurückzubauen. Das Vorhaben bestand darin, den mittleren Teil vorübergehend zu entfernen und ihn nach der Durchfahrt wieder zu montieren. Amazon-Gründer Bezos zeigte sich auch bereit, die Kosten für die anschließende Restaurierung zu übernehmen.

Nun hat sich die Werft aber umentschieden. Der Antrag für die Demontage der Brücke wird aufgrund heftiger Kritik der Anwohner zurückgezogen. Laut der niederländischen Zeitung Trouw informierte Oceanco die Stadtverwaltung darüber, dass sie nicht mit einem solch negativen Feedback gerechnet habe und von der Debatte um das Vorhaben überrascht sei. Die Mitarbeiter der Werft fühlten sich demnach bedroht, das Unternehmen befürchte Vandalismus.  

Einheimische hatten tatsächlich Proteste angekündigt und den Dreimaster mit faulen Eiern bewerfen wollen, falls die Brücke abgerissen würde. Ein Aktivist erklärte: "Normalerweise ist es andersrum: Wenn dein Schiff nicht unter eine Brücke passt, machst du es kleiner. Aber wenn Sie sich als reichster Mann der Welt wiederfinden, bitten Sie die Gemeinde einfach, das Denkmal abzubauen. Das ist lächerlich".

In der Folge sitzt die rund 500 Millionen Euro teure Jacht, die unter dem Namen Y721 bekannt ist, weiterhin in den Niederlanden fest. Wie sie die Werft verlassen soll, ist weiterhin unklar.

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