Ukraine: Brand im Einkaufszentrum von Krementschug – Kiew beschuldigt Russland des Beschusses

In der zentralukrainischen Stadt Krementschug ist es zu einem Brand in einem Einkaufszentrum gekommen. Kiew spricht von einem Raketenangriff der russischen Armee und meldet mindestens zehn Todesopfer. Rettungs- und Löschkommandos sind vor Ort.

Nach Angaben ukrainischer Medien kam es in der Stadt Krementschug im Gebiet Poltawa um 15:40 Uhr zu Luftalarm. Der Bürgermeister der Stadt Witali Malezki meldete den Vorfall als erster. Ihm zufolge sei ein Einkaufszentrum von einer russischen Rakete beschossen worden. Er teilte mit, dass eine Fläche von mehr als 10.000 Quadratmetern in Brand geraten sei, 20 Fahrzeuge seien an den Löscharbeiten beteiligt. Er betonte, dass das Einkaufszentrum kein militärisches Objekt sei.

"Der Raketenangriff auf Krementschug traf einen sehr belebten Ort, der zu 100 Prozent nichts mit der Militäraktion zu tun hat. Es gibt Todesopfer und Verletzte. Raschisten (Schimpfbezeichnung für die Russen; Anm. der Red.), brennt in der Hölle", schrieb in seinem Telegram-Kanal.

Im Internet tauchten Fotos und Kurzvideos des brennenden Gebäudes auf. Auf einigen Bildern waren mehrere uniformierte Armeeangehörige zu sehen. Auch der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij meldete sich im Zusammenhang mit dem Vorfall zu Wort:

"Das Einkaufszentrum steht in Flammen, die Rettungskräfte sind dabei, das Feuer zu löschen, die Zahl der Opfer ist unvorstellbar hoch. Keine Gefahr für die russische Armee. Kein strategischer Wert. (...) Russland lässt seine Ohnmacht weiterhin an den einfachen Bürgern aus. Es ist zwecklos, von ihm Angemessenheit und Menschlichkeit zu erwarten", schrieb er in seinem offiziellen Telegram-Kanal.

Nach Angaben des Gebietsgouverneurs Dmitri Lunin starben bei dem Angriff zehn Menschen, 40 wurden verletzt. Das russische Militärportal Topwar hingegen berichtet, dass in der Nähe des Einkaufszentrums eine Straßenbaumaschinenfabrik befinden soll, die ukrainische Armee für die Reparatur ihrer Militärtechnik genutzt habe.

Weitere russische Medien und Telegram-Kanäle vermuten eine ukrainische Provokation hinter dem Vorfall und weisen darauf hin, dass das brennende Gebäude aus leicht entflammbaren Materialien gebaut sei. Teile einer von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossenen Rakete könnten daher die Ursache des Brandes sein.

"Es ist davon auszugehen, dass die ukrainische Provokation in Krementschug im Zusammenhang mit dem NATO-Gipfel steht, um die Aufmerksamkeit der westlichen Öffentlichkeit erneut auf die ukrainische Frage zu lenken", schreibt Topwar.

Keine der Angaben kann derzeit von unabhängiger Seite geprüft werden.

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