Ausschreitungen und Festnahmen bei Mai-Demonstration in Paris

Bei den traditionellen Mai-Kundgebungen in Frankreich ist es in Paris zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Wie der Fernsehsender "BFMTV" am Sonntag berichtete, wurden Fensterscheiben zertrümmert und Geschäfte beschädigt.

Bei den traditionellen Mai-Kundgebungen in Frankreich ist es in Paris zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Wie der Fernsehsender BFMTV am Sonntag berichtete, wurden Fensterscheiben zertrümmert und Geschäfte beschädigt – darunter Versicherungen, eine McDonald's-Filiale und Banken. Vermummte sollen versucht haben, eine Barrikade zu errichten. Die Polizei reagierte mit Tränengas und Wasserwerfern. An den landesweiten Maikundgebungen sollen Zehntausende Menschen teilgenommen haben.

In Nantes versuchten linke Aktivisten, sich an die Spitze des Demonstrationszuges zu setzen. "Sie haben eine Reihe von Sachbeschädigungen begangen und es gab ein Eingreifen der Ordnungskräfte, um sie zu zerstreuen", erklärte die lokale Präfektur zu dem Vorfall. In der Stadt wurden auch Schaufenster von Immobilienagenturen eingeschlagen, wie ein Fotograf der AFP meldete. Die Polizei reagierte auf gezündete Feuerwerkskörper der Demonstranten und setzte Tränengas ein, das unter anderem in eine Markthalle eindrang und Kunden und Händler überraschte.

In Rennes verlief die am Vormittag organisierte Demonstration (1.650 Personen laut Präfektur, 2.000 laut Polizei) friedlich. Anschließend versammelten sich jedoch linke Aktivisten vor dem Rathaus und die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein.

In Lyon marschierten je nach Quelle 4.000 bis 6.000 Menschen. Auch hier kam es zu Ausschreitungen. Die Ordnungskräfte setzten Wasserwerfer ein, um einige gewalttätige Demonstranten zu zerstreuen.

Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin verurteilte auf Twitter die Ausschreitungen. Die von Randalierern verübten Gewaltakte seien nicht hinnehmbar. Wie Darmanin schrieb, gab es allein in Paris bis zum Abend 29 Festnahmen. Die Mai-Demonstrationen richteten sich dieses Jahr gegen die angekündigte Rentenreform des wiedergewählten Präsidenten Emmanuel Macron. Ursprünglich wollte er das Rentenalter von 62 auf 65 Jahre anheben. Zuletzt schloss er eine Begrenzung auf 64 nicht aus.

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