Polen verweigert Gaszahlung in Rubel

Der polnische Staatssekretär erklärt, dass sein Land die Gaslieferungen aus Russland nicht in Rubeln bezahlen werde. Auf eventuelle Konsequenzen sei man vorbereitet. Nach unbestätigten Angaben hat Russland bereits mit einem Lieferstopp von Gas reagiert.

"Wir werden nicht zahlen", antwortete am Dienstag der polnische Regierungsbeauftragter für strategische Energieinfrastruktur Piotr Naimski auf die Frage eines Journalisten auf dem Europäischen Wirtschaftskongress in Katowice, ob sein Land bereit sei, die russischen Gaslieferungen in Rubeln zu begleichen.

"Alle Möglichkeiten und Risiken werden berücksichtigt und wir sind dafür bereit", versicherte Naimski in Bezug auf mögliche Konsequenzen dieser Entscheidung. Der Staatssekretär erklärte:

"Wenn nötig, und wenn eine entsprechende Entscheidung getroffen wird, sind wir in der Lage, auf Gaslieferungen jederzeit zu verzichten. Wir sind für russische Aktionen, darunter auch eine Einstellung von Lieferungen, bereit."

Zuvor hatte Naimski am 17. März erklärt, dass sein Land die zum Ende des Jahres 2022 ablaufenden Lieferverträge mit dem russischen Gasgiganten Gazprom nicht erneuern werde und verwies dabei auf die Gasleitung Baltic Pipe und das Flüssiggasterminal in Świnoujście als künftige Ersatzquellen. Indessen stammten nach Angaben der Zeitung Politico vom 12. März 55 Prozent des jährlichen Gasbedarfs des Landes aus Russland.

Am 31. März hatte Russlands Präsident Wladimir Putin als Reaktion auf Sanktionen der USA, Großbritanniens und der EU gegen Russland geäußert, dass "unfreundliche Länder" russische Gaslieferungen ab dem 1. April in Rubeln bezahlen sollen. Nach bisher unbestätigten Angaben des polnischen Nachrichtenportals Onet hat Russland die Gaslieferungen an Polen über die Jamal-Leitung am 26. April bereits eingestellt.

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