Bosnischer Serbenführer: Russland ist Ursache der stillen westlichen Sanktionen gegen uns

Ein führender Vertreter der Serben in Bosnien-Herzegowina kritisierte den politischen Druck der westlichen Staaten auf die bosnischen Serben und Serbien, sich den antirussischen Sanktionen anzuschließen.

Der bosnisch-serbische Politiker Milorad Dodik hat nach einem Treffen mit Serbiens Präsidenten Aleksandar Vučić erklärt, der Westen sei bereit, den Status der Republika Srpska und Serbiens mit "stillen Sanktionen" zu untergraben. Damit wolle er versuchen, deren politische Haltung dahingehend zu beeinflussen, sich den westlichen Sanktionen gegen Russland anzuschließen. Dies berichtet die bosnisch-serbische Nachrichtenagentur SRNA. Dodik, der Mitglied im Staatspräsidium Bosnien-Herzegowinas ist, bekräftigte, dass die Republika Srpska, eine Entität Bosnien-Herzegowinas, nicht bereit sei, sich irgendwelchen Sanktionen gegen Moskau anzuschließen.

Dodik erklärte, man müsse die gegenwärtige Zeit begreifen, nämlich vor allem die Tatsache, dass die westliche Welt gegenüber anderen Staaten darauf bestehe, dass diese ihre Politik gegenüber Russland mittragen, ohne Rücksicht darauf, welche Politik die Republika Srpska und Serbien eigentlich beabsichtigen.

Nach dem Treffen mit dem serbischen Präsidenten erklärte er Journalisten:

"Deshalb sind sie (die westlichen Staaten) bereit, die politischen Positionen sowohl Serbiens als auch der Republika Srpska durch stille Sanktionen und stille Untergrabung des Status nicht nur der Republika Srpska, sondern auch Serbiens zu beeinflussen."

Dodik lehnt es strikt ab, dass sich die Republika Srpska irgendwelchen EU-Sanktionen gegen Russland anschließt.

Die Republika Srpska versuche, rational und realistisch zu handeln. Im Ukraine-Krieg könne die Republika Srpska keine Partei ergreifen. Es handle sich hierbei um einen Krieg zwischen dem globalistischen Westen und Russland, wobei die Ukraine der "Kollateralschaden" dieses Krieges sei. Der Großteil der nicht-westlichen Welt stehe hinter Russland.

Dodik bekräftigte im Namen der bosnischen Serben:

"Unser Volk hat brüderliche Beziehungen sowohl zu den Russen als auch zu den Ukrainern. Wir haben eine große ukrainische Gemeinschaft in der Republika Srpska und arbeiten sehr gut mit ihr zusammen. Wir können für keine Seite Partei ergreifen und werden neutral bleiben."

Der von der Republika Srpska verfolgte Außenpolitikansatz ermögliche es Bosnien-Herzegowina, sich der Einstufung durch Russland als "unfreundliches Land" zu entziehen. Zudem könnten die Bürger und Unternehmer des Landes Erdgas aus Russland zu vergünstigten Preisen beziehen.

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