Drei Soldaten der ukrainischen Nationalgarde, die vor wenigen Tagen über die Frontlinie liefen und sich den Einheiten der Volksrepublik Lugansk ergaben, berichten in einem am Sonntag durch die Pressestelle der Lugansker Volksmiliz veröffentlichten Video, dass sie den Befehl hatten, auch auf Zivilisten zu schießen.
Die Soldaten waren nach ihren Angaben in der Agglomeration Rubeschnoje, Sewerodonezk und Lissitschansk im Einsatz. Nach Beginn der Kämpfe Ende Februar haben ihre Kommandeure den Befehl ausgegeben, auf jeden zu schießen, der nicht als Angehöriger ukrainischer Verbände zu identifizieren ist. Dazu sagt einer der Männer:
"Unsere Kommandeure zwangen uns ... Gaben uns den Befehl, auf jeden Menschen zu schießen, der sich bewegt, ohne Unterschied, ob es ein Zivilist ist oder nicht."
Weiter berichteten die Männer, dass vor einigen Tagen nationalistische Freischärler eine Gruppe gefangen genommener Zivilisten aus der Stadt Rubeschnoje an den Stationierungsort der Nationalgarde gebracht und befohlen hätten, diese Zivilisten zu erschießen:
"Es waren Männer und Frauen darunter. (...) Sie trugen weiße Armbinden, es waren Einwohner der Stadt Rubeschnoje. Sie wurden vor uns aufgestellt, und man gab uns den Befehl, sie zu erschießen. Erschießen wollte man sie dafür, was angeblich in Butscha geschehen ist."
Die Männer geben an, sie hätten die Ausführung des Befehls verweigert und seien dafür selbst in einem Verlies inhaftiert worden. Nachdem ihre Bewacher in einer der folgenden Nächte stark alkoholisiert waren, gelang den drei Männern die Flucht. Sie haben sich daraufhin über die Frontlinie begeben und den Einheiten der Lugansker Volksmiliz ergeben.
Die Angaben der Überläufer lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.
Mehr zum Thema - Eine bewährte Waffe: Wie man das Narrativ des "Massakers" unter Kontrolle behält