Griechische Eisenbahner weigern sich, NATO-Panzer nach Osteuropa zu transportieren: Nicht mit uns

Aktuell werden im griechischen Handelshafen Alexandroupolis gepanzerte Fahrzeuge und Panzer umgeladen, um sie in osteuropäische NATO-Staaten zu transportieren. Eisenbahnmitarbeiter wollen dies nicht unterstützen und werden nun von den Arbeitgebern unter Druck gesetzt.

Der griechische Handelshafen Alexandroupolis ist sowohl für Waren als auch für Treibstoff ein wichtiger Verladehafen, da er in der Nähe der griechisch-türkischen Grenzen liegt, über das Meer mit dem Hafenterminal verbunden ist und über einen internationalen Flughafen verfügt. Zudem ist er an die Eisenbahn und die wichtigsten europäischen Autobahnen angeschlossen. 

Seit Beginn der militärischen Ereignisse in der Ukraine wurden mehr als 3.000 Soldaten der USA sowie Hunderte gepanzerte Fahrzeuge und Panzer zum griechischen Hafen Alexandroupolis gebracht. Von dort geht es dann weiter mit der Bahn nach Rumänien und in andere osteuropäische NATO-Mitgliedsstaaten, wie die griechische Nachrichtenseite In.gr berichtete. So heißt es in dem Artikel:

"Amerikanische Panzer, die zu den NATO-Streitkräften gehören und im Hafen von Alexandroupolis von der riesigen Fähre 'Liberty Passion' entladen wurden, wurden mit der Eisenbahn durch die Präfektur Evros in osteuropäische Länder transportiert. Die Panzer der NATO-Truppen wurden mit der Eisenbahn von Alexandroupolis über Bulgarien nach Rumänien transportiert."

Die griechische Medienseite Imerodromos berichtete am 1. April, dass die weitere Lieferung gepanzerter Fahrzeuge vom griechischen Hafen Alexandroupolis an die Grenzen der Ukraine aktuell gefährdet ist, da Teile der Beschäftigten der Eisenbahngesellschaft TrainOSE sich weigerten, "aktiv Waffentransporte zu unterstützen".

Nun soll sich der Druck auf die Beschäftigten der Maschinenfabrik in Thessaloniki verstärkt haben, nach Alexandroupolis umzuziehen, um dort vor Ort auszuhelfen.

Das Informationsportal der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE) informierte ergänzend, dass gepanzerte US-Fahrzeuge auf dem Seeweg nach Alexandroupolis geliefert und dann nach Polen transportiert worden waren. Am 30. März waren demnach "bereits drei volle Züge in diese Richtung" über den Schienenverkehr verlegt worden. Die griechischen Eisenbahner weigerten sich laut Medienangaben, das Material umzuladen und "technische Unterstützung für den Transport zu leisten". Die KKE berichtete, dass sich die Arbeitgeber "auf den Arbeitsvertrag beriefen, der besagt, dass die Arbeitnehmer dort zu arbeiten haben, wo das Unternehmen sie braucht". So heißt es laut der KKE:

"Seit etwa zwei Wochen wird Druck auf die Beschäftigten der Maschinenfabrik in Thessaloniki ausgeübt, nach Alexandroupolis zu gehen. Wir verurteilen die Drohungen des Arbeitgebers gegen die TrainOSE-Beschäftigten, die sich geweigert haben, an der Wartung der Züge teilzunehmen und die NATO-Panzer aus dem Hafen von Alexandroupolis zu transportieren." 

Nach dem Eingreifen der lokalen Gewerkschaften hätten die Drohungen gegen die Eisenbahner aufgehört. Ein Dutzend lokaler Verbände veröffentlichte eine Resolution, in der sie versprachen, sich nicht an der Durchfahrt der "Kriegsmaschine" durch das Land zu beteiligen, so Informationen von Imerodromos. In der Resolution heißt es:

"Es ist ein Hohn, wenn ein Arbeitgeber sagt: 'Es muss euch egal sein, was die Züge transportieren, es ist euer Job, und ihr müsst mitfahren.'"

Des Weiteren heißt es in dem Pamphlet: "Wir werden uns nicht mitschuldig machen, wenn die Kriegsmaschinerie durch die Territorien unseres Landes rollt. Keine Nutzung der Eisenbahn für den Transport von Kriegsmaterial ins Ausland.

Die Lokomotiven, die zu diesem Zweck eingesetzt werden, sollen zu ihrer Basis zurückkehren. Keine Bedrohung für einen Eisenbahner, der sich weigert, dem Transfer von NATO-Kriegsmaterial aus unserem Land zuzustimmen."

Die Entschließung der KKE wurde von anderthalb Dutzend lokaler Gewerkschaften unterstützt, darunter "Beschäftigte der chemischen Industrie Nordgriechenlands, private Angestellte der Stadt Thessaloniki, Bauarbeiter, Beschäftigte in der Telekommunikation und der Informatik, der Lebensmittelindustrie, lokale Behörden und kommunale Unternehmen, Hotels und öffentliche Versorgungsbetriebe".

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