Die IATA, ein internationaler Dachverband der Luftfahrt, dem etwa 290 Fluggesellschaften angehören, und die europäische Vertretung vom ACI, der etwa 500 europäische Flughäfen vertritt, haben in einer gemeinsamen Erklärung die Aufhebung sämtlicher Corona-Beschränkungen für den Flugverkehr innerhalb der Europas gefordert. Das bezieht sich auf Testanforderungen und Impfnachweise, aber auch auf die Maskenpflicht.
"Da europäische Länder öffnen und Beschränkungen aufheben, ist es nur logisch, entsprechende Beschränkungen im Flugverkehr ebenfalls aufzuheben."
Weiter heißt es, die Omikron-Variante habe dafür gesorgt, dass das Risiko für Krankenhausaufenthalt oder Tod deutlich gesunken ist. Die Staaten würden jetzt Überwachungsstrategien einführen, um die öffentliche Gesundheit zu sichern, wie sie es für andere Infektionskrankheiten auch tun.
Die Erklärung verweist auch auf neuere Forschungen, die ergaben, dass Reisebeschränkungen, selbst wenn sie sofort nach Entdeckung einer neuen Variante eingeführt würden, den Gipfel der Infektionszahlen höchstens um vier Tage verzögern könnten. Ehe eine solche neue Variante identifiziert würde und Einschränkungen eingeführt würden, hätte sich die Variante bereits auf der ganzen Welt verbreitet. Bei diesem geringen Nutzen würden die sozialen und ökonomischen Schäden durch Beschränkungen im Luftverkehr überwiegen.
"Die Immunität der europäischen Bevölkerung ist stark – und COVID-19 ist jetzt im Grunde eine endemische Krankheit. Es ist an der Zeit, sich bei den Maßnahmen zu COVID auf Überwachung zu konzentrieren und die verbliebenen Beschränkungen innerhalb der EU aufzuheben", sagte Rafael Schvartzman, der Vizepräsident der IATA-Region Europa.
Im Lichte der neuen Forschungsergebnisse und zunehmender Anzeichen, dass COVID-19 sich einer saisonalen Grippe annähert, forderten die beiden Verbände von den Transportministern insbesondere der EU-Länder, alle gesundheitsbedingten Beschränkungen wie Tests, Kontaktverfolgung und Impfpässe noch vor der Sommersaison aufzuheben, zumindest für Flüge innerhalb der EU; die Maskenpflicht dem anzupassen, was landesüblich ist, und allen Passagieren, die mit einem von der WHO zugelassenen Impfstoff geimpft sind und aus Drittländern in die EU einreisen, die gleichen Bedingungen zu gewähren wie jenen, die mit einem EMA-zugelassenen Impfstoff geimpft sind.
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