Uneinbringliche Verluste der Ukraine durch die Verbreitung von Informationen über eine angebliche russische Invasion belaufen sich auf zwei bis drei Milliarden US-Dollar (1,7 bis 2,6 Milliarden Euro) pro Monat. Dies teilte der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Rostislaw Schurma, in einem Interview mit RBC-Ukraine mit.
Gleichzeitig wies der Beamte darauf hin, dass der Haushalt der Ukraine durch die Zusammenarbeit mit internationalen Finanzinstitutionen vollständig "geschlossen" sei. Sсhurma sagte:
"Wie wir sehen, belaufen sich die uneinbringlichen Verluste in einer derartigen Stresssituation auf zwei, drei Milliarden Dollar pro Monat. Dazu gehören gestoppte Investitionen, zusätzliche Inflation, Einbußen im Tourismus und weniger Flugreisen. Hinzu kommt der Spekulationsdruck auf den Finanzmärkten, der die Kreditaufnahme blockiert und den Wechselkurs unter Druck setzt, der sich auf etwa eineinhalb bis zwei Milliarden Dollar beläuft."
Wenn das "Stressniveau" gleich bleibe, könnten sich die monatlichen Verluste der Ukraine erhöhen, sagte Schurma. Falls sich die Lage jedoch stabilisiere, werde es in einigen Monaten überhaupt keine finanziellen Verluste mehr geben.
Seit Herbst vergangenen Jahres, als mehrere westliche Publikationen berichteten, Russland bereite eine militärische Invasion in der Ostukraine vor, ist eine neue Eskalationsrunde im Gange. Viele westliche Politiker, darunter US-Präsident Joe Biden und der britische Premierminister Boris Johnson, erhoben solche Vorwürfe gegen Russland. Wiederholt wurden konkrete Termine für die Invasion genannt und in den Publikationen wurden detaillierte Karten der russischen Offensive veröffentlicht.
Selenskij unterstützte einerseits westliche Erklärungen über eine bevorstehende russische Invasion, wies andererseits darauf hin, dass die russischen Streitkräfte dazu nicht in der Lage seien. Außerdem forderte der ukrainische Präsident die europäischen Partner auf, konkrete Beweise für die Invasion vorzulegen und die Medien aufzufordern, keine Panik zu schüren.
Im Januar hatte CNN über die Meinungsverschiedenheiten zwischen dem ukrainischen und dem US-amerikanischen Präsidenten über die "russische Bedrohung" berichtet. Nach Angaben des US-Fernsehsenders habe Selenskij die Nase voll von der "übermäßigen Aufmerksamkeit" der USA für dieses Thema, während Biden nicht damit einverstanden sei, dass sein ukrainischer Amtskollege die Ernsthaftigkeit des Problems herunterspiele.
Wiederholt betonte der Kreml, dass Moskau keine Pläne für eine Invasion in die Ukraine habe. Der russische Außenminister Sergei Lawrow bezeichnete westliche Versionen über angebliche Invasionsvorbereitungen als "Propaganda, Fälschungen und Erfindungen". Auch Wladimir Putin erklärte, Russland wolle keinen Krieg in Europa.
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