Frankreich: Le Pens Nichte erwägt Unterstützung für Éric Zemmour bei Präsidentschaftswahl

Die Nichte der rechten französischen Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen, Marion Maréchal, hat angedeutet, dass sie möglicherweise den Konkurrenten ihrer Tante, Éric Zemmour, unterstützen werde. Die ehemalige Abgeordnete will eine endgültige Entscheidung innerhalb eines Monats treffen.

Marion Maréchal, ehemalige Abgeordnete der rechten Partei Rassemblement National, erklärte am Donnerstagabend in einem Gespräch mit der Tageszeitung Le Parisien, dass sie ihre Tante Marine Le Pen bei der Präsidentschaftskandidatur im April nicht unterstützen werde.

Maréchal gilt als sehr populär bei der rechten Wählerschaft des Landes – im Jahr 2012 wurde sie mit nur 22 Jahren zur jüngsten Abgeordneten des Landes. Im Le Parisien-Interview deutete sie an, dass der Polemiker Éric Zemmour ihre Unterstützung erhalten könnte.

Sie hob dabei hervor, dass wenn sie Zemmour unterstützen würde, es nicht nur eine Frage der Teilnahme an Wahlveranstaltungen sein, sondern eine Rückkehr in die Politik bedeuten würde. Maréchal ist seit 2018 nicht mehr Abgeordnete im Parlament. Sie hob hervor:

"Es ist eine echte Lebensentscheidung, eine Entscheidung, die schwer wiegt."

Sie merkte an, dass sie innerhalb eines Monats eine Entscheidung über die Zusage ihrer Unterstützung treffen werde.

Am Freitag erklärte die ehemalige Abgeordnete gegenüber Le Figaro, dass sie in die Politik zurückkehren werde und betonte:

"Ich war sehr froh, dass ich vor fünf Jahren aufgehört habe. Jetzt möchte ich aber in die Politik zurückkehren."

Marine Le Pen, die Kandidatin der Rassemblement National, teilte mit, dass sie enttäuscht und verwirrt über den Schritt ihrer Nichte sei:

"Ich habe eine besondere Geschichte mit Marion, denn ich habe sie zusammen mit meiner Schwester in den ersten Jahren ihres Lebens großgezogen, und das ist natürlich brutal, gewalttätig und schwierig für mich."

Die Politikerin hob hervor, dass ihre Nichte angedeutet hatte, denjenigen zu unterstützen, der am besten geeignet ist. Auf die Umfragewerte verweisend betonte Le Pen, dass sie "zweifelsohne besser platziert" sei als Éric Zemmour, da sie in die zweite Runde komme.

Le Pen, die 2017 im zweiten Wahlgang gegen Präsident Emmanuel Macron antrat, sieht sich einer starken Konkurrenz durch andere Kandidaten des rechten Flügels ausgesetzt, darunter Zemmour.

Mehr zum Thema - Wie der Wahlkampf in Frankreich vom rechtspopulistischen Narrativ angetrieben wird