Niederländische Museen und Theater haben sich den neuen Coronavirus-Beschränkungen in dem Land widersetzt. Die Kulturbetriebe wurden für einen Tag zu Friseursalons und Fitnessstudios umfunktioniert. Der Hintergrund ist, dass die Behörden Friseursalons, Nagelstudios und Fitnessstudios erlauben, den Betrieb mit einer begrenzten Kundenzahl wieder aufzunehmen.
Gleichzeitig bleiben Museen, Theater, Bars und Cafés weiter geschlossen. Nach Angaben der Regierung gilt die Regelung bis mindestens 25. Januar. Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte wörtlich:
"Ich kann es sehr gut nachvollziehen, dass es sich nach all den langen Monaten der Schließung und nach all den Bemühungen, sicher zu öffnen, völlig ungerecht anfühlt."
Dutzende von Organisationen beteiligten sich an der Kampagne "Theatrical Hairdresser", die die Beschränkungen der Behörden als ungerecht ansehen. Das Van Gogh Museum in Amsterdam lud Nailart-Künstler ein und die Galerie des Frans Hals Museums in Haarlem wurde in eine Turnhalle verwandelt.
Besucher des Konzerthauses Concertgebouw konnten sich sogar während der Proben des Amsterdamer Philharmonischen Orchesters die Haare schneiden lassen.
Geschäftsführer Dominik Winterling forderte die niederländische Regierung auf, umzudenken und die Kultureinrichtungen mit einer angemessenen Vorankündigung wieder zu öffnen:
"Unser Ziel ist es, das Leben des Publikums mit der Kraft der symphonischen Musik zu bereichern, insbesondere in diesen schwierigen Zeiten, in denen jeder Inspiration braucht."
Winterling fügte hinzu, dass sich die Einrichtung bezüglich der Einhaltung der Corona-Regeln als ein sicherer Raum bewährt habe:
"Wir haben während der gesamten Pandemie bewiesen, dass wir immer einen sicheren Konzertbesuch garantieren können und dass Konzertsäle mit zugewiesenen Sitzplätzen keine Infektionsquelle darstellen."
Anfang Dezember gab es in den Niederlanden viele Krankenhauseinweisungen, deren Zahlen aber inzwischen wieder zurückgingen. Unterdessen sind rund 86 der erwachsenen Bevölkerung in den Niederlanden vollständig gegen COVID-19 geimpft und rund 46 Prozent erhielten bereits eine Auffrischung.
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