Belgien: Mann bei Versuch erwischt, sich neunte Spritze von Corona-Impfstoff verabreichen zu lassen

Ein Mann soll in Belgien versucht haben, sich im Namen einer anderen Person die Corona-Impfung verabreichen zu lassen. Das Unfassbare dabei: Laut Medienberichten wäre dies dann bereits seine neunte Corona-Spritze gewesen. Jüngst hatte ein ähnlicher Fall aus Slowenien für Aufsehen gesorgt.

Ein nicht namentlich genannter Mann aus der belgischen Stadt Charleroi sei am Sonntag in einem Impfzentrum festgenommen worden, nachdem das Personal sein Gesicht erkannt habe, berichtete die Zeitung L'Avenir. Er habe sich demnach zuvor bereits sage und schreibe acht Mal in dem Zentrum impfen lassen. Dabei soll der Mann verschiedene Ausweise von Menschen verwendet haben, die angeblich den Status "vollständig geimpft" gegen das SARS-CoV-2-Virus haben wollten, ohne sich dafür die Spritze verabreichen zu lassen.

Gegen den Mann sowie die Personen, in deren Namen er in dem Impfzentrum erschienen war, sollen der Zeitung zufolge nun rechtliche Schritte eingeleitet werden.

Obwohl die Impfung in Belgien derzeit nicht verpflichtend ist, können vollständig geimpfte Personen ein sogenanntes "COVID-Safe-Ticket" (zu Deutsch: COVID-Sicher-Ticket) erhalten, mit dem sie reisen und bestimmte Einrichtungen wie Bars, Restaurants, Fitnesscenter oder Großveranstaltungen besuchen dürfen.

Seit Beginn der Pandemie und den darauffolgend verhängten Einschränkungen wurden bereits mehrere Menschen dabei erwischt, wie sie sich im Auftrag anderer impfen ließen. In diesem Monat wurden beispielsweise Ermittlungen gegen einen Mann aus Neuseeland eingeleitet, der sich angeblich im Namen zahlender Kunden, die sich nicht impfen lassen wollten, an einem einzigen Tag bis zu zehn Mal das Vakzin habe verabreichen lassen.

Astrid Koornneef, eine Mitarbeiterin des neuseeländischen Gesundheitsministeriums, erklärte, die Regierung sei "sehr besorgt" darüber, dass Menschen mehr Impfdosen als empfohlen erhielten. Sie riet der Bevölkerung in diesem Fall, "so schnell wie möglich ärztlichen Rat einzuholen".

Erst vor wenigen Wochen hatte eine Meldung aus Slowenien für Aufsehen gesorgt. In dem kleinen EU-Land soll sich ein Mann laut einem Bericht der Internetseite Delo.si gar 23 Mal im Namen anderer Personen impfen lassen haben. Bei dem Mann soll es sich um einen Heroinsüchtigen handeln, dem die Vakzine in einer Klinik für Infektionskrankheiten in der Hauptstadt Ljubljana verabreicht wurden. In Slowenien gilt für Staatsbedienstete eine Impfpflicht gegen das Coronavirus. Deshalb soll es laut slowenischen Medien immer wieder zu Zertifikats-Schwindel kommen – Menschen beauftragten andere, sich gegen Geld für sie impfen zu lassen. Bis zu 350 Euro würden Impfunwillige demnach bezahlen, damit sie ihrem Arbeitgeber eine Bestätigung der Immunisierung vorlegen könnten.

Mehr zum Thema - Lauterbach: Schnelle Entscheidung über allgemeine Impfpflicht nötig