In den Niederlanden hat Ministerpräsident Mark Rutte wegen der Omikron-Variante einen harten Lockdown angekündigt. Die Maßnahme solle ab Sonntagmorgen gelten und bis mindestens 14. Januar andauern, sagt Rutte bei einer Pressekonferenz. Der Schritt sei wegen der bevorstehenden fünften Corona-Welle unumgänglich. Laut Angaben der Regierung sollen alle Schulen vom 20. Dezember an schließen. Nicht lebensnotwendige Geschäfte, Bars, Restaurants, Kultur- und Sporteinrichtungen und Friseure sowie öffentliche Plätze müssen ab dem 19. Dezember dichtmachen.
Rutte betonte:
"Es ist unvermeidlich. Wir müssen eingreifen, um Schlimmeres zu verhindern."
Zu Hause darf man nun in der Regel nur noch zwei Gäste empfangen – nur Weihnachten sind es vier. Der Lockdown soll zunächst bis zum 14. Januar gelten, also bis ins neue Jahr hinein. Eine Ausgangssperre werde es vorerst nicht geben, sagte Rutte. Bisher galt in dem deutschen Nachbarland mit etwa 17,5 Millionen Einwohnern schon ein "Abend-Lockdown". Die meisten Geschäfte, Gaststätten sowie Kultur- und Sporteinrichtungen mussten um 17 Uhr schließen.
Das Beratergremium der niederländischen Regierung hatte wegen der Omikron-Variante zu dem strengeren Lockdown geraten. Es müsse Zeit gewonnen werden, um so viele Menschen wie möglich mit einer Booster-Impfung gegen das Coronavirus zu impfen.
Die Omikron-Variante verbreitet sich nach Angaben der Experten viel schneller als bisher erwartet. Allerdings ging in den vergangenen sieben Tagen die Zahl der neu indizierten positiven Corona-Befunde im Vergleich zur Vorwoche um etwa 24 Prozent zurück. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Samstag bei 617. Zum Vergleich: In Deutschland liegt sie derzeit bei 322 positiven Corona-Befunden pro 100.000 Einwohner.
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(rt/dpa/reuters)