Einem Bericht des Springer-Blatts Bild zufolge bekommen die 40.000 EU-Beamten rückwirkend zum 1. Juli mehr Gehalt. Die Erhöhung soll 1,9 Prozent betragen. Das gehe aus einem Bericht der EU-Kommission hervor, der der Zeitung vorliegen soll.
Laut Bild sollen die Mehrkosten der Gehaltserhöhung für die EU-Steuerzahler mehr als 200 Millionen Euro pro Jahr betragen. Als Folge der Erhöhung steige das niedrigste Grundgehalt eines EU-Beamten um 57 auf 3.057 Euro. Das höchste Grundgehalt steige um knapp 400 Euro auf 21.163 Euro pro Monat. Zusammen mit Zulagen seien es sogar rund 500 Euro mehr, so der Bericht weiter.
Weiterhin steige, wie Bild berichtet, das Basisgehalt eines EU-Kommissars auf 23.809 Euro pro Monat, eine Erhöhung von 444 Euro. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bekomme sogar 545 Euro pro Monat mehr und komme auf 29.205 Euro. Zulagen hinzugerechnet seien es insgesamt rund 34.000 Euro. Auch die Diäten der EU-Abgeordneten sollen dem Bericht zufolge um 171 Euro auf 9.166 Euro steigen.
Die Zeitung zitiert den Generalsekretär des Europäischen Steuerzahlerbunds, Michael Jäger, der von einer "schamlosen Selbstbedienung der öffentlichen Hand" spricht und die Erhöhungen als ein "absolut falschen Signal" bezeichnet. Jäger gegenüber Bild:
"Gerade in dieser Zeit, in der die politische Führung von den Bürgern Einsparungen und Verständnis verlangt, müsste die Europäische Union dringend mit gutem Beispiel vorangehen. Das zeigt, wie weit sich Europa von den Menschen entfernt hat."
Zum Vergleich: Die Diäten der Bundestagsabgeordneten sinken nach Angaben der Bundestagsverwaltung ab dem 1. Juli 2021 um 0,7 Prozent. Die Abgeordneten bekommen dann eine steuerpflichtige Entschädigung von 10.012,89 Euro, das sind 70,58 Euro weniger als bisher.
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