Griechisches Außenministerium: Russische Gegenmaßnahmen zu EU-Sanktionen schaden Exporten

Der Erste Stellvertretende griechische Außenminister hat erklärt, die russischen Vergeltungsmaßnahmen gegen die EU-Sanktionen hätten die griechischen Exporte beeinträchtigt. Er stellte fest, dass sich die Ausfuhren des Landes seit 2014 halbiert haben.

Die Reaktion Russlands auf die EU-Sanktionen hat den griechischen Exporten, insbesondere Lebensmitteln, einen schweren Schlag versetzt. Das Land konzentriert seine Bemühungen darauf, den Anteil der Produkte anderer konkurrierender Branchen auf dem russischen Markt zu erhöhen. Dies erklärte Miltiadis Varvitsiotis, der Erste Stellvertretende Außenminister für europäische Angelegenheiten Griechenlands und Co-Vorsitzende der gemischten russisch-griechischen Regierungskommission, in einem Interview mit TASS. Er sagte:

"Es ist eine Tatsache, dass die russischen Gegenmaßnahmen unsere Exporte erheblich beeinträchtigt haben. Sie haben sich seit 2014 halbiert, insbesondere bei frischem Obst, Gemüse, Fisch und Milchprodukten. Wir konzentrieren unsere Bemühungen darauf, den russischen Marktanteil in anderen, konkurrierenden Branchen durch unsere hochwertigen Produkte zu erhöhen."

Als Beispiele nannte er die Pelze von Kastoria, griechischen Schmuck und verarbeitete Lebensmittel. Laut dem Ersten Stellvertretenden Außenminister ist Griechenland davon überzeugt, dass die Russen, die das Land besucht haben, griechische Produkte und Gegenstände kaufen wollen. Darüber hinaus wies Varvitsiotis auf die Bedeutung des Tourismus für das Land hin:

"Der Tourismus ist für uns von besonderer Bedeutung, weil er dazu beiträgt, das große Handelsdefizit mit Russland zu verringern, aus dem wir traditionell unsere Energie und unser Getreide beziehen. Leider haben wir in dieser Zeit aufgrund der Pandemie nur wenige russische Touristen empfangen, aber wir hoffen auf eine schnelle Erholung der Touristenströme und zählen auf die Hilfe der russischen Seite. Dies ist ein Thema, das auf der Tagesordnung unserer Verhandlungen steht."

Varvitsiotis sagte auch, Griechenland sei sich der Schlüsselrolle Russlands in der europäischen Sicherheitsarchitektur und bei regionalen Krisen bewusst. Er erklärte, er beabsichtige, während seines Aufenthalts in Moskau wichtige internationale Fragen mit dem Stellvertretenden Außenminister Russlands, Alexander Gruschko, zu erörtern:

"Wir beabsichtigen, unsere bilateralen Beziehungen zu überprüfen und einen Meinungsaustausch über aktuelle regionale und internationale Fragen von beiderseitigem Interesse zu führen. Griechenland ist sich der Schlüsselrolle Russlands in der europäischen Sicherheitsarchitektur und bei regionalen Krisen in unserer unmittelbaren Nachbarschaft bewusst."

Der Erste Stellvertretende Außenminister Griechenlands betonte, dass neben den Krisen in der unmittelbaren Nachbarschaft auch Krisen wie die in Afghanistan diskutiert werden sollten, da diese sich ebenfalls auf Griechenland auswirken könnten. Der Diplomat verwies auf die für Griechenland wichtige Rolle Russlands im UN-Sicherheitsrat:

"Wir erkennen an, dass Russland in für uns wichtigen Fragen, wie dem Zypernproblem, eine positive Rolle im UN-Sicherheitsrat spielt. Wir glauben, dass unsere Kommunikation regelmäßig und effektiv sein sollte."

Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis wird am 8. Dezember Russland besuchen. Es wird erwartet, dass während seines Besuchs besonderes Augenmerk auf die bilaterale Investitionszusammenarbeit sowie auf die Entwicklung und Vertiefung der geschäftlichen Zusammenarbeit zwischen Griechenland und Russland in den Bereichen Tourismus, Immobilien, Technologie, Energie und Lebensmittel gelegt wird.

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