Migrationskrise in Weißrussland: Rund 5.000 Menschen in diesem Jahr abgeschoben

Minsk hat in diesem Jahr nach eigenen Angaben über 11.000 illegale Migranten festgenommen. Fast halb so viele sollen abgeschoben worden sein. Das berichtete der Sekretär des weißrussischen Staatssicherheitsrates Alexander Wolfowitsch.

Der Sekretär des weißrussischen Staatssicherheitsrates Alexander Wolfowitsch hat mitgeteilt, dass in Weißrussland in diesem Jahr über 11.500 illegale Migranten festgenommen und etwa 5.000 aus dem Land abgeschoben wurden. Die Nachrichtenagentur BelTA zitierte ihn wie folgt:

"In diesem Jahr wurden 11.500 illegale Einwanderer aufgegriffen. Rund 5.000 Personen wurden in ihr Heimatland zurückgeschickt und juristisch zur Rechenschaft gezogen. Wir gehen also dagegen vor."

Ihm zufolge trägt Minsk keine Schuld an der Migrationskrise an der weißrussisch-polnischen Grenze. Er erklärte:

"Was sich heute an der Grenze abspielt, ist nicht die Schuld von Minsk. Es ist notwendig, die Wurzel des Übels und die vom kollektiven Westen in den Ländern des Nahen Ostens und Asiens angezettelten Gründe zu identifizieren."

Der weißrussische Beamte betonte, dass Warschau eher seine Ohnmacht als seine Macht demonstriere:

"Sie zeigen nicht ihre Stärke, sondern aus meiner Sicht ihre Schwäche. Wie ist es möglich, Stärke zu demonstrieren, indem man Panzer, selbstfahrende Artilleriegeschütze und Kampfhubschrauber gegen unbewaffnete Menschen einsetzt, die an der Staatsgrenze gestrandet sind."

Wolfowitsch erwähnte auch die Evakuierung von Migranten durch Weißrussland und bestätigte, dass ein irakisches Flugzeug am Donnerstag nicht in Minsk eingetroffen sei. Rund 200 Flüchtlinge hätten auf diesen Flug gewartet. Er fügte hinzu:

"Leider werden von der EU heute keine Maßnahmen ergriffen. Nach unseren Informationen sollte heute ein Evakuierungsflug aus dem Irak für die Flüchtlinge, die zurückkehren wollen, stattfinden. Der Flug hat heute aus irgendeinem Grund nicht stattgefunden."

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