Am Montag kündigte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz den Start der "Impflotterie Österreich - Wer impft, gewinnt" an. Sie soll Impfwilligen einen zusätzlichen Anreiz für die Verabreichung einer Impfung geben sowie Skeptiker zur Änderung ihrer Meinung bewegen. In Wrabetzs Statement hieß es:
"Millionen Menschen in Österreich vertrauen tagtäglich auf die Arbeit der ORF-Journalistinnen und -Journalisten, die täglich 24 Stunden in allen Medien ihr Bestes geben, um die Österreicherinnen und Österreicher auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse zu informieren. Doch Aufklärung und Information reichen manchmal nicht aus, um den unverzichtbaren Beitrag der Schutzimpfung zur Pandemiebekämpfung bei möglichst vielen Menschen zu verankern."
Für die Verlosung können sich alle volljährigen in Österreich lebenden Menschen qualifizieren, die im Zeitraum zwischen dem 1. Oktober und dem 20. Dezember eine Schutzimpfung gegen COVID-19 erhalten haben oder es noch zu tun beabsichtigen, ungeachtet dessen, ob es sich dabei um eine Erst-, Zweit- oder eine Booster-Impfung handelt.
Zu gewinnen gibt es bei der Aktion rund 1.000 Sachpreise, zu denen unter anderem ein Fertigteil-Einfamilienhaus und ein Elektro-Pkw gehören. Die Gewinner sollen am Heiligabend in der ORF-Sendung "Licht ins Dunkel" verkündet werden. Zuvor will das öffentlich-rechtliche Medienunternehmen über seine zahlreichen Programmangebote die Bürger zur Teilnahme an der Impfkampagne und Lotterie anregen.
Die Impflotterie diene nicht nur als zusätzliche Motivation für Impfwillige, so der ORF-Chef. Wrabetz erklärte ferner:
"Es geht aber auch um ein großes Danke an alle, die sich bereits haben impfen oder boostern lassen."
Wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland finanziert sich auch der ORF im Wesentlichen über Rundfunkgebühren.
Die Corona-Lage in Österreich bleibt angesichts der anhaltend hohen Fallzahlen seit mehreren Wochen angespannt. Am Dienstag wurden im Land zwar erstmals seit zwei Wochen weniger als 10.000 Menschen positiv auf COVID-19 getestet. Bis zuletzt verzeichneten die Behörden in Wien jedoch bis zu rund 16.000 neue positive Befunde täglich. Trotz des leichten Rückgangs stieg die Zahl der mit Corona-Patienten belegten Betten in den Krankenhäusern weiter an.
Seit Beginn des Monats gelten in Österreich die 3G-Regel am Arbeitsplatz und die 2G-Regel, die Ungeimpften unter anderem Gaststättenbesuche verbietet. Angesichts der hohen Sieben-Tage-Inzidenz von 1.100 pro 100.000 Einwohner gilt seit Montag ein Lockdown für alle. Er soll bis 13. Dezember andauern. Ab Februar 2022 soll eine allgemeine Impfplicht gelten. Bis vor kurzem waren diese Maßnahmen von den Verantwortlichen noch ausgeschlossen worden.
Mehr zum Thema - "Menschen werden terrorisiert" – Kroatischer Präsident geißelt österreichische Corona-Politik