Nach den schweren Ausschreitungen in Rotterdam am Freitagabend hat nun auch Den Haag eine turbulente Protestnacht erlebt. In der Nacht zum Sonntag warfen mehrere Personen dort mit Feuerwerk auf Polizeibeamte. Auf den Straßen wurden Brände gelegt.
In den sozialen Medien tauchten Videos auf, in denen offenbar Explosionen von Feuerwerkskörpern zu hören sind.
Ein anderes Video zeigt, wie Protestierende in der drittgrößten Stadt der Niederlande eine Verkehrsüberwachungskamera zerstören.
Die Polizei setzte in Den Haag unter anderem Hunde und Pferde ein, "um die öffentliche Ordnung wiederherzustellen". Demnach wurden fünf Beamte verletzt. Einer der verletzten Polizisten erlitt eine Gehirnerschütterung sowie eine Knieverletzung und wurde mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus eingeliefert. Sieben Menschen wurden festgenommen.
Auch in anderen Städten kam es nach Polizeiangaben zu Ausschreitungen, vor allem von Jugendlichen. In Roermond im Süden des Landes nahe der deutschen Grenze bewarfen Dutzende Jugendliche die Polizei mit Feuerwerkskörpern. Auch aus dem nahe gelegenen Stein wurden Unruhen gemeldet. Im Ort Urk im Nordosten von Amsterdam warfen Jugendliche ebenfalls mit Feuerwerk. Dort gab es auch mehrere Festnahmen.
Am Freitagabend war in Rotterdam eine nicht angemeldete Demonstration gegen eine mögliche Verschärfung von Corona-Maßnahmen aus dem Ruder gelaufen. Dabei kam es zu regelrechten Straßenschlachten mit der Polizei. Sicherheitskräfte gaben Warnschüsse ab und schossen auf angebliche Randalierer. Dabei gab es mindestens sieben Verletzte. Vier von ihnen wurden mit Schusswunden in Krankenhäusern behandelt.
Am Samstag wurde in den sozialen Netzwerken im ganzen Land zu Protesten und Konfrontationen mit der Polizei aufgerufen. In mehreren Städten, darunter in Amsterdam und Rotterdam, war die Polizei vorsorglich mit einer großen Anzahl von Beamten auf den Straßen präsent.
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(rt/dpa)