"Ja, wir sind Rassisten": Ukrainer an Halloween in Kiew als Ku Klux Klan unterwegs

In der Halloween-Nacht marschierten in der ukrainischen Hauptstadt Kiew etwa zehn in Kapuzengewändern des Ku Klux Klan gekleidete Personen und skandierten rassistische Parolen. Die Aufnahmen haben in sozialen Netzwerken für Aufsehen gesorgt.

Der im Jahr 1865 gegründete rassistisch-terroristische US-amerikanische Geheimbund Ku Klux Klan (KKK) kämpft mit gewalttätigen Mitteln gegen die Gleichberechtigung von Afroamerikanern und die Rechte von Migranten und Minderheiten.

Weit über die US-Grenzen hinaus ist die Organisation für das Lynchen von Menschen mit dunkler Hautfarbe berüchtigt. Bis heute sind kleinere Gruppen der Terrororganisation in den USA aktiv.

Trotz der grausamen Geschichte der Organisation haben etwa zehn Personen in der ukrainischen Hauptstadt aus bisher unbekannter Motivation die weißen Kapuzengewänder des KKK für eine angemessene Halloween-Kleidung befunden. Am Sonntagabend marschierte die Gruppe von Ukrainern, die als KKK-Mitglieder gekleidet waren, durch das Kiewer Stadtzentrum. Sie hielten Schilder mit rassistischen Parolen wie "Ja, wir sind Rassisten" und "KKK ist zurück". Von zwei dunkelhäutigen Männern, die auf einer Bank saßen, sollen sie Fotos gemacht und den Hitlergruß gezeigt haben.

In jüngster Zeit sind rechtsextremistische Organisationen in Kiew vermehrt aktiv und auffällig geworden. Die Behörden erlauben es den Extremisten, Demonstrationen durchzuführen und ihre Unterstützung für die Politik der Nazis öffentlich zu zeigen. Am Tag der Verteidiger und Verteidigerinnen des Heimatlandes in der Ukraine marschierten in diesem Jahr zahlreiche Menschen mit Bannern der rechtsextremistischen Organisationen "Asow" und "Rechter Sektor". Andere Teilnehmer trugen Schilder mit rassistischen Parolen.

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