Am Montag erklärte der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdoğan, er werde nicht vom G20-Gipfel in Rom zum COP26-Klimagipfel in Glasgow reisen, da das Vereinigte Königreich die türkische Regierung "in letzter Minute" darüber informiert habe, dass es ihre Sicherheitsanforderungen nicht erfüllen könne. Der Präsident erklärte:
"Es gab Standards des Sicherheitsprotokolls, die wir für die Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Glasgow gefordert hatten. Das sind Standards in Protokollen, die für uns und alle Staatsoberhäupter bei allen Besuchen immer gelten. Uns wurde jedoch gesagt, dass diese Standards in letzter Minute nicht eingehalten werden."
Erdoğan zufolge war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, als türkische Beamte erfuhren, dass die Sicherheitsmaßnahmen, die für seine Regierung gelten sollten, "ausnahmsweise für ein anderes Land vorgesehen waren". Nun wirft man dem Vereinigten Königreich vor, "die diplomatischen Gepflogenheiten nicht einzuhalten".
Vonseiten der Türkei hieß es, ursprünglich habe der britische Premierminister Boris Johnson das Problem gelöst, britische Beamte informierten Ankara jedoch, dass die schottische Regierung den Antrag blockiert habe. Dies habe die türkische Delegation veranlasst, nicht an dem Gipfel teilzunehmen.
Erst im Oktober hatte das türkische Parlament als letztes G20-Land das Pariser Klimaabkommen formell ratifiziert. Die Entscheidung, das Abkommen zu unterstützen, kam nach jahrelangen Debatten zwischen Ankara und weiteren Unterzeichnerstaaten über die Forderung, die Türkei nicht als entwickeltes Land einzustufen, was dem Land den Zugang zu Geldern im Bereich der Klimaförderung erschweren würde.
Am Mittwoch unterzeichnete die Türkei eine Absichtserklärung, die dem Land für die Umsetzung der im Pariser Klimaabkommen festgelegten Klimaziele Kredite in Höhe von 3,2 Milliarden US-Dollar in Aussicht stellt. Frankreich, Deutschland und die Weltbank unterstützen die Vereinbarung.
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