US-Zerstörer im Schwarzen Meer: Russische Marine verfolgt Aktivitäten von USS Porter

Die NATO will ihre Präsenz im Schwarzen Meer aufstocken. Nun wurde ein Zerstörer der US-Flotte in das Meer zwischen Südosteuropa und Vorderasien verlegt. Die USS Porter soll NATO-Verbündete in der Region unterstützen. Die russische Marine beobachtet die Aktivitäten des Kriegsschiffs.

Am Samstag hat das Nationale Zentrum für Verteidigungsverwaltung bei dem russischen Verteidigungsministerium bekannt gegeben, dass sich im Schwarzen Meer ein US-Zerstörer befindet. Die russische Marine verfolge genau die Aktivitäten der USS Porter, die mit Lenkflugkörpern bestückt sei. Das Kriegsschiff habe das Schwarze Meer am 30. Oktober erreicht.

Damit bestätigte die russische Militärbehörde den am Freitag von der sechsten US-Flotte angekündigten Einsatz des Zerstörers in dem Meer zwischen Südosteuropa und Vorderasien. In einem Tweet teilte die US-Marine mit, dass die USS Porter NATO-Verbündete in der Region unterstützen werde.  

In einer weiteren Mitteilung vom Freitag hieß es, dass die sechste US-Flotte darüber hinaus die USS Mount Whitney in Richtung Schwarzes Meer geschickt habe. Das Flaggschiff werde sich ebenfalls an gemeinsamen NATO-Einsätzen in der Region beteiligen. Gemeinsame Aktivitäten und Übungen würden das Engagement der NATO für die freie Schifffahrt in den internationalen Gewässern demonstrieren. Weitere Einzelheiten über die Mission wurden nicht bekannt gegeben.

Erst im Juni und Juli hatten die Ukraine, die NATO und die USA in der Nähe der russischen Hoheitsgewässer das Manöver Sea Breeze 2021 abgehalten. Dabei handelte es sich um die größten Übungen seit 20 Jahren. An ihnen beteiligten sich insgesamt 32 Schiffe, 40 Flugzeuge und Hubschrauber sowie fast 5.000 Armeeangehörige aus 24 Ländern.

Im Juni hatte der russische Grenzschutz in Richtung des britischen Zerstörers Defender Schüsse abgegeben, nachdem das ausländische Kriegsschiff nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau die russische Staatsgrenze in der Nähe der Halbinsel Krim verletzt hatte.

Seit dem Ausbruch der Ukraine-Krise beobachtet Russland im Schwarzen Meer immer öfter Kriegsschiffe der USA und ihrer NATO-Verbündeten. Vor diesem Hintergrund erhöht auch Russland seine Militärpräsenz in der Region. Nach dem Vertrag von Montreux aus dem Jahr 1936, der den freien Schiffsverkehr durch die Dardanellen, das Marmarameer und den Bosporus regelt, dürfen sich Kriegsschiffe von Staaten, die außerhalb der Region liegen, höchstens 21 Tage im Schwarzen Meer aufhalten.

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