Der Verein Framtidsskolan ("Zukunftsschule") betreibt islamische Privatschulen in Schweden. Fünf der vier Vorstandsmitglieder wurden nun von der zuständigen Behörde als für den Schulbetrieb ungeeignet bewertet. Bereits im Juni 2021 hatte die Gemeinde Göteborg beschlossen, dem Trägerverein die finanziellen Mittel zu entziehen. Am bekanntesten ist die von Framtidsskolan betriebene Schule Römosseskolan in Göteborg.
Der Vorsitzende des Grundschulrates der Stadt Göteborg, Axel Darvik, fasste die Entscheidung wie folgt zusammen:
"Mit dieser Schulform hätte nie begonnen werden sollen. Ich habe diese Entscheidung getroffen, weil es eine dringend notwendige Entscheidung ist. Es war die Behörde, die den Fall untersucht hat und zu der Empfehlung kam, dass ich die Entscheidung zur Schließung treffen sollte."
Bekannt geworden war die Römosseskolan durch Berichte in der schwedischen Presse über fragwürdige Unterrichtsmethoden, wo ein Geschlechterbild vermittelt wurde, welches nicht dem des freiheitlichen Schwedens entspricht. Seit 23 Jahren würde in der Schule nicht nur im Fach Sport getrennt nach Geschlechtern unterrichtet, sondern auch in Fächern wie Englisch, Schwedisch, Musik und Kunst. Den Eltern war zudem erlaubt, die pädagogische Ausrichtung mitzubestimmen. So wurde den Kindern verboten, Popmusik zu hören oder am Biologieunterricht teilzunehmen, um die Berührung mit "weltlichen" oder "westlichen" Einflüssen zu verhindern.
Ausschlaggebend für die Schulbehörde jedoch waren Unklarheiten darüber, wer hinter der Leitung steckt, und über mutmaßliche Verbindungen zu islamistischen Bewegungen in Somalia. Der ehemalige Schulleiter Abdirizak Waberi hatte nebenbei als Chef einer politischen Partei in Somalia amtiert. Diese unterhält Verbindungen zu der bekannten islamistischen Bewegung Millî Görüş und zur Muslimbruderschaft.
Offiziell heißt es, es bestünde eine mangelnde Eignung des Eigentümer- und Führungkreises des Trägervereins. Insgesamt drei Schulen sind von der Schließung betroffen: Römosseskolan, Lilla Römosseskolan und Römosseskolan Agnesberg. Die 600 Schüler müssen nun auf öffentliche Schulen verteilt werden.
Damit hat die Schulinspektion auch die Expansionswünsche des Vereins zunichtegemacht. In der Stadt Borås plante er die Eröffnung einer weiteren Schule. Dafür entzog ihm die Behörde aber die Genehmigung.
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