Ein strenger Winter in Europa wird wahrscheinlich dazu führen, dass die Erdgaspreise weiter steigen und sich die Energiesorgen der EU zunehmend verschärfen. Darauf wies Mario Mehren hin, der Vorstandsvorsitzende des Erdgas- und Erdölunternehmens Wintershall DEA. Bei einer im Fernsehen übertragenen Konferenz mit Investoren erklärte er:
"Die Preise könnten steigen, wenn der Winter sehr hart ist."
Mehren betonte jedoch, dass er über die derzeitige Gasknappheit auf dem Markt nicht sonderlich besorgt sei.
Am Dienstag lagen die Preise an der Londoner Intercontinental Exchange bei 1.090 US-Dollar pro 1.000 Kubikmeter Erdgas. Anfang dieses Monats hatten die Gaspreise ein Rekordhoch von 1.900 US-Dollar erreicht.
Laut dem Wintershall-Chef würde eine Inbetriebnahme der russischen Nord Stream 2-Pipeline die europäischen Gasmärkte stabilisieren. Der Betreiber der kürzlich fertiggestellten Pipeline wartet zurzeit auf die Genehmigung durch die EU-Behörden, bevor er mit den Erdgaslieferungen beginnen kann. Mehren hob hervor:
"Ich gehe davon aus, dass Russland mit der Inbetriebnahme von Nord Stream 2 mehr Gas aus seinen nördlichen Gasfeldern exportieren kann, was die Versorgungslage stabilisieren wird."