Bilder von blutenden Fans und dramatischen Szenen rund um das Stadion in Rotterdam machten die Niederlage des 1. FC Union Berlin ganz schnell zur Nebensache. Nach dem 1:3 (1:2) des Fußball-Bundesligavereins in der Europa Conference League am Donnerstagabend bei Feyenoord Rotterdam rückten der Einsatz der niederländischen Polizei und das Verhalten der mitgereisten Anhänger in den Fokus.
Insgesamt 2.400 Union-Fans wollten das Spiel im Stadion De Kuip mitverfolgen. Doch bereits vor dem Einlass zum Gästeblock spielten sich chaotische Szenen ab. Es bildeten sich lange Warteschlangen. Selbst während der Halbzeit mussten noch 200 Personen vor dem Stadion ausharren.
Die Fan-Gemeinschaft "Eiserne Hilfe" teilte hierzu Bilder in den sozialen Medien:
Nach Angaben der Polizei suchten 59 Union-Anhänger vor Spielbeginn die Konfrontation mit Feyenoord-Fans. Die Gruppe steht nun im Verdacht, "offene Gewalt vorzubereiten". Einige sollen auch Gewalt gegen Polizisten angewandt haben. Weiteren 16 Personen wird Vandalismus und der Besitz von Feuerwerkskörpern vorgeworfen.
Die Polizei setzte einen Hund ein, der drei Union-Fans gebissen hatte. Diese mussten anschließend im Krankenhaus behandelt werden.
Unions-Kommunikationschef Christian Arbeit beklagt die Zustände beim gestrigen Spiel:
"Es ist eine aus unserer Sicht katastrophale Einsatzsituation, wenn mehrere hundert Menschen mit Eintrittskarten bis zur Halbzeitpause nicht im Stadion sind. Dann kann irgendetwas nicht stimmen. Es gibt Bilder von zahlreichen Verletzten von einem offensichtlich sehr harten Polizeieinsatz. Das ist in der Gesamtheit einfach inakzeptabel."
In den sozialen Medien verbreitete die Fangemeinschaft Bilder der verletzten Unions-Anhänger:
Die Fan-Gemeinschaft berichtete zudem, dass verhaftete Fans im Polizeiwagen geschlagen und bespuckt worden seien:
"Es gab beim Fan-Marsch gezielte Angriffe auf Köpfe der Beteiligten, am Einlass den Einsatz von Schlagstöcken und Hunden. Mehrere Personen wurden gebissen, haben Platzwunden oder sind im Krankenhaus."
Insgesamt fünf Personen mussten nach ihren Angaben zur medizinischen Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Feyenoord Rotterdam konnte einen 3:1-Sieg einfahren. Für die Union war es die zweite Niederlage im dritten Gruppenspiel der Conference League. Damit ist sie nun Letzter in der Vierergruppe E. Für Union bleiben damit noch drei Möglichkeiten, um in die K.o.-Runde zu gelangen.
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