Der Gaspreis für November-Futures am TTF-Hub in den Niederlanden stieg am Mittwoch auf 1.155 US-Dollar pro 1.000 Kubikmeter, was 96 Euro pro Megawattstunde entspricht.
Am Dienstag waren die Gaspreise um mehr als 20 Prozent gestiegen, da die Gasspeicher auf dem Kontinent geringfügig gefüllt sind und EU weiterhin darum kämpft, die steigende Nachfrage vor der Wintersaison zu befriedigen.
Unterdessen stößt die russische Nord Stream 2-Pipeline, die Europa mit zusätzlichem Gas versorgen könnte, in Brüssel weiterhin auf bürokratische Hürden.
Gleichzeitig hat Gazprom für November keine zusätzlichen Kapazitäten für den Transit von Erdgas durch die Ukraine gebucht, die vom ukrainischen Betreiber GTS angeboten werden. Die Präsidentin der EU-Kommission Ursula von der Leyen erklärte:
"Gazprom hat zwar seine langfristigen Verträge mit uns eingehalten, aber nicht wie in den Vorjahren auf die höhere Nachfrage reagiert. Deshalb ist Europa heute so sehr auf Gas angewiesen."
Von der Leyen betonte, dass die aktuellen Preise für den "blauen Brennstoff" die Stromkosten in der gesamten EU in die Höhe treiben. Sie fügte hinzu, dass die Haushalte kaum über die Runden kämen, während die Unternehmen Gefahr liefen, schließen zu müssen.
Die Politikerin sprach die strategische Bedeutung einer geringeren Abhängigkeit von Energieimporten an und rief dazu auf, den raschen Übergang zu sauberer Energie wie Solar- und Windenergie zu beschleunigen. Dadurch werde die Energie letztlich viel billiger sein als importierte fossile Brennstoffe.
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