Der Axel-Springer-Verlag, der neue Eigentümer von Politico, erwartet, dass das US-Nachrichtenportal sich an die Prinzipien der Muttergesellschaft halte, einschließlich der Unterstützung der Politik Israels. Das sagte der Chef Axel-Springer-Konzerns Mathias Döpfner am Freitag dem Wall Street Journal.
Döpfner bezeichnet die Unterstützung Israels schon lange als "deutsche Pflicht". Er sagte am Freitag dem WSJ, proisraelische Politik und die Unterstützung eines vereinten Europas sowie der freien Marktwirtschaft gehören zu den Grundsätzen des Axel-Springer-Verlags.
"Diese Werte sind wie eine Verfassung, sie gelten für jeden Mitarbeiter unseres Unternehmens."
Er erwartet von Politico-Mitarbeitern, sich an die Axel-Springer-"Leitprinzipien" zu halten, obwohl sie nicht dazu verpflichtet seien, sich wie Mitarbeiter in Deutschland schriftlich zu diesen zu bekennen. Zugleich erklärte Döpfner, Mitarbeiter, die anderer Meinung seien, "sollten nicht für Axel Springer arbeiten, ganz klar". Der Springer-Verlag entwickele die USA Schritt für Schritt zu seinem wichtigsten Markt und Wachstumsmotor für digitale Publikation, fügte der deutsche Verleger und Lobbyist hinzu.
Döpfner sagte im Interview, das Unternehmen rechne damit, neue 100 zusätzliche Mitarbeiter im Management und in der Redaktion von Politico angeheuert zu werden. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 900 Mitarbeiter in den USA und Europa. Er legte auch vorläufige Pläne für einen internationalen Vorstoß vor – einschließlich der Absicht, in mehreren verschiedenen Sprachen zu veröffentlichen.
Der Axel-Springer-Verlag besitzt die deutschen Zeitungen Bild, Europas meistverkaufte Boulevardzeitung, und Die Welt, ein Mitte-Rechts-Blatt. Springer ist derzeit in 40 Ländern tätig und beschäftigt über 16.000 Mitarbeiter. Davon sind etwa 2.400 Journalisten.
Der Axel-Springer-Verlag und Politico haben 2013 eine Unternehmenskooperation zur Gründung von Politico Europe unterzeichnet, einem in Brüssel ansässigen Nachrichtenunternehmen. Der Medienkonzern Axel Springer hatte im August das US-Nachrichtenportal Politico für mutmaßlich eine Milliarde Dollar gekauft. Das bisherige transatlantische Gemeinschaftsunternehmen Politico Europe befindet sich seither zu 100 Prozent im Hause Springer.
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