Bundeskanzlerin Angela Merkel befindet sich auf großer Abschiedstour. Zurzeit reist sie durch Europa. In Belgien erhielt sie am Freitag den höchsten Verdienstorden des belgischen Königshauses. Erst einen Tag zuvor hatte sie in Spanien den Europapreis "Karl V." überreicht bekommen.
Das Großkreuz des Leopold-Ordens, der "Grand Cordon de l’Ordre de Léopold", wurde ihr am Freitag vom belgischen König Philippe verliehen, wie Regierungssprecher Steffen Seibert auf Twitter mitteilte.
Der Monarch hatte Merkel zusammen mit dem belgischen Premierminister Alexander De Croo auf das Schloss zu Laeken im Norden Brüssels zu einem Mittagessen eingeladen.
Der Orden wurde Merkel "für ihre wichtige Rolle in den letzten 16 Jahren" verliehen, schrieb De Croo auf Twitter. Merkel äußerte am Nachmittag auf einer Pressekonferenz, sie empfinde dies als "eine sehr große Ehre." König Leopold I., nach dem der Orden benannt ist, war bekennender Freimaurer und einer der Vordenker der belgischen Kolonialbestrebungen.
De Croo hob in seiner Rede zur Ordensverleihung Merkels Europapolitik während ihrer Amtszeit hervor:
"Du hast uns immer zusammengehalten. Und das ist eine Meisterleistung."
Nach der Verleihung trafen sich Merkel und De Croo im Egmont-Palast im Zentrum der Stadt, um über die internationalen und europäischen Bemühungen zur Begrenzung des Klimawandels zu sprechen. Thema war auch der Ende kommender Woche anstehende EU-Gipfel.
Merkel äußerte sich zudem über eine mögliche Ampel-Regierung aus SPD, Grünen und FDP. Sie gehe davon aus, dass diese einen pro-europäischen Kurs verfolgen wird:
"Es wird eine Regierung sein, die pro-europäisch ist, die weiß, was Europa uns für Frieden und Freiheit bedeutet."
Bei dem Treffen der Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten am Donnerstag und Freitag sollen insbesondere die jüngst stark angestiegenen Energiepreise ein Thema sein. Anschließend wird Merkel an einem Konzert und einem Abendessen teilnehmen, bevor sie in die Türkei weiterreist.
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(rt/dpa)