Das Parlament muss nun in einer seiner nächsten Sitzungen darüber entscheiden, ob die Immunität von Sebastian Kurz aufgehoben wird. Bis zu diesem Beschluss seien die Ermittlungen gegen den 35-Jährigen vorerst abgebrochen worden, erklärte ein Sprecher der Justizbehörde. Die konservative ÖVP-Fraktion, die Kurz seit Donnerstag als Chef anführt, begrüßte den Schritt. Dadurch sei es bald möglich, die Vorwürfe gegen Kurz zu widerlegen.
Gegen den ehemaligen Regierungschef laufen zwei Ermittlungsverfahren. Zum einen untersucht die Staatsanwaltschaft den Verdacht einer Falschaussage im Untersuchungsausschuss zur sogenannten Ibiza-Affäre. Außerdem sollen Kurz und sein Führungszirkel positive Medienberichte und geschönte Umfragen mit Steuergeldern erkauft haben. Gegen insgesamt zehn Personen wird wegen des Verdachts der Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit ermittelt. Kurz bestreitet die Vorwürfe.
Das Burgtheater in Wien will die Korruptionsvorwürfe gegen Österreichs Ex-Kanzler Sebastian Kurz und seine Mitarbeiter "greifbar machen". Ensemblemitglieder lesen am Samstag aus den Chat-Nachrichten der Verdächtigen, die von Staatsanwälten ausgewertet wurden, wie die renommierte staatliche Bühne bekannt gab. "Damit Sie sich selbst ein Bild von all den Vorgängen machen können", hieß es in der Ankündigung. Der Direktor des Burgtheaters, Martin Kušej, zeichnet sich für das Projekt verantwortlich, das von der Zeitung Der Standard initiiert wurde.
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(rt de/dpa)