Polen hat nicht vor, die Europäische Union zu verlassen. Dies sagte am Dienstag der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki auf einer Pressekonferenz in Budapest nach einem Treffen der Visegrád-Gruppe (Ungarn, Polen, Slowakei, Tschechische Republik) mit dem ägyptischen Präsidenten. Er sagte:
"Unsere geschätzte Opposition versucht, uns zu beschuldigen, dass wir mit dem Austritt aus der EU die Schwächung Polens und der Europäischen Union herbeiführen wollen. Dies ist nicht nur eine Falschmeldung. Es ist schlimmer als das. Es ist eine Lüge, die nötig ist, um die EU zu schwächen."
Die Oppositionsparteien des Landes hatten ihre Besorgnis über einen möglichen Austritt Polens aus der EU ausgedrückt. Dazu äußerte sich am 10. Oktober der ehemalige Vorsitzende des Europäischen Rates und Vorsitzender der polnischen Bürgerplattform Donald Tusk. Seiner Meinung nach gefährdete die polnische Führung die Zukunft des Landes in Europa.
Gleichzeitig war die Aufregung der Opposition darauf zurückzuführen, dass das polnische Verfassungsgericht die Widersprüchlichkeit der Regelung über den Vorrang des europäischen Rechts gegenüber den Bestimmungen der Verfassung der Republik bestätigt hat. Dies wurde von den Gegnern der Regierungspartei Prawo i Sprawiedliwość (PiS) als ein erster Schritt in Richtung "Polexit" gesehen, während Brüssel diese Entscheidung kritisierte.
Die Europäische Kommission zeigte sich besorgt über das polnische Gerichtsurteil und versicherte, dass sie alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen wird, um den Vorrang der europäischen Normen vor den nationalen Gesetzen der EU-Staaten zu schützen. Die Leiterin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, ordnete eine Überprüfung der Entscheidung des polnischen Verfassungsgerichts an, um weitere Maßnahmen zu ergreifen.
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