Ungarn beginnt mit Bau von Sputnik-V-Produktionsanlage

Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó hat mitgeteilt, dass der Bau einer Anlage zur Herstellung des russischen Impfstoffs gegen COVID-19 Sputnik V im Land begonnen habe. Ihm zufolge soll die Anlage bis Herbst 2022 fertiggestellt sein.

Péter Szijjártó, der ungarische Außenminister, hat bekanntgegeben, dass Ungarn mit dem Bau einer Anlage zur Herstellung des russischen Sputnik-V-Impfstoffs gegen COVID-19 begonnen hat. Der ungarische Minister für auswärtige Angelegenheiten und Außenwirtschaft erklärte:

"Es ist nicht mehr in Planung, die Bauarbeiten haben begonnen. Die Fabrik wird bis zum Frühjahr oder Herbst fertiggestellt sein und Ende nächsten Jahres den Betrieb aufnehmen."

Er wies auch darauf hin, dass das russische Medikament beim Einsatz in Ungarn sehr gut abgeschnitten habe. Szijjártó erinnerte daran, dass in Ungarn fast eine Million Menschen, etwa 68 Prozent der Bevölkerung des Landes, vollständig mit Sputnik V geimpft sind. Er sagte:

"Sputnik V hat sich sehr gut bewährt, vor allem, wenn man die Zahl der Infektionen nach der Impfung und das Schutzniveau betrachtet."

Zudem teilte Szijjártó mit, dass die Frage des Ansatzes für Impfstoffe in der Europäischen Union und möglicherweise auch in der WHO politisiert wird. Budapest habe Impfstoffe nie unter ideologischen Gesichtspunkten betrachtet. Er erklärte:

"Ich bedauere, dass Ideologisierung und Politisierung zwei Phänomene sind, die seit Beginn der Pandemie zu beobachten sind. Das ist ein großes Problem."

Ungarn hatte im Januar dieses Jahres mit Russland die Lieferung von zwei Millionen Impfdosen Sputnik V vereinbart. Es war das erste Land der Europäischen Union, welches die Verwendung des russischen Medikaments genehmigt hatte. Laut Vertrag sollten die Impfstoffe in drei Chargen ins Land geliefert werden. Die erste Charge von Sputnik V kam Anfang Februar in Ungarn an.

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