Sacharowa mahnt Deutschland: Nichtdiskriminierung bei Entschädigung der Opfer der Leningrad-Blockade

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums hat mitgeteilt, Deutschland solle nicht nur die jüdischen, sondern alle Opfer der Leningradblockade entschädigen. Entschädigungen seien nicht auf der Grundlage von Diskriminierung, sondern von Gerechtigkeit und Moral zu leisten.

Deutschland sollte nicht eine Nationalität von einer anderen trennen, wenn es um Menschen geht, die den Krieg und die Blockaden überlebt haben. Dies hat die offizielle Vertreterin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa bei einer Pressekonferenz mitgeteilt.

Die Diplomatin kritisierte Berlin dafür, nur an jüdische Opfer der Leningrader Blockade Entschädigungen zu zahlen. In den vergangenen Jahren habe Moskau Berlin aufgefordert, nicht zwischen Bürgern zu unterscheiden, die die Schrecken dieser Ereignisse gleichermaßen erlebt hätten. Die Vertreterin des Außenministeriums stellte fest, dass die Staatsangehörigkeit in dieser Frage nicht der entscheidende Faktor sein sollte. Sacharowa bemerkte:

"Wir haben betont, dass Berlin in Anerkennung seiner Verantwortung eine Lösung finden muss, die auf den Grundsätzen der Nichtdiskriminierung, der Gerechtigkeit und der Moral beruht, ohne sich hinter pseudorechtlichen Ausreden zu verstecken."

Sie betonte, dass Deutschland wiederholt alle Appelle aus Russland abgelehnt hat. Moskau habe diese unmoralische Position auf dem Gewissen des Entscheidungsträgers belassen, so die Diplomatin.

Zuvor hatte Berlin Forderungen der polnischen Regierung auf Zahlung von Wiedergutmachung für die Verbrechen der Nazis während des Zweiten Weltkriegs abgelehnt. Bundesaußenminister Heiko Maas erklärte diesbezüglich, Deutschland sei sich seiner historischen Verantwortung bewusst, sehe aber keine rechtliche Grundlage für weitere Entschädigungszahlungen.

Mehr zum Thema - Instrumentalisierung der Geschichte – Babi Jar und der Untermensch im Slawen