Testament von Prinz Philip bleibt für 90 Jahre geheim

Das höchste Gericht Londons hat die Eröffnung des Testaments von Prinz Philip um 90 Jahre verschoben. Der Entscheidung liegt der Schutz der Würde und des Ansehens seiner Hinterbliebenen zugrunde. Für die königliche Familie ist dies eine alte Tradition.

Das Vermächtnis von Prinz Philip kann erst in 90 Jahren veröffentlicht werden. Dies entschied der High Court of London, um "die Würde und das Ansehen" von Königin Elizabeth II. zu wahren. Die Anhörung zum Antrag auf Versiegelung des Testaments war im Juli von Sir Andrew McFarlane, dem ranghöchsten Richter an den Familiengerichten, abgehalten worden. Der Richter betonte:

"Es ist notwendig, den Schutz tatsächlich privater Aspekte des Lebens dieser begrenzten Personengruppe zu verbessern, um die Würde der Souveränin und naher Mitglieder ihrer Familie zu wahren."

Somit ist eine lange Tradition der königlichen Familie bewahrt. Diese sieht vor, dass das Testament eines Mitglieds der Königsfamilie im Gegensatz zum Testament eines alltäglichen Menschen viele Jahrzehnte lang geheim bleiben kann. Aber auch in 90 Jahren kann das Vermächtnis von Prinz Philip zwar eröffnet werden, vor der Öffentlichkeit aber weiterhin geheim bleiben.

Sir Andrew McFarlane versicherte, er habe weder das Testament von Prinz Philip gesehen noch etwas über seinen Inhalt erfahren. Zudem teilte der prominente Richter mit, dass aktuell noch 30 verschlossene Umschläge mit dem letzten Willen von Mitgliedern der königlichen Familie im Safe des Vorsitzenden der Abteilung für Familienangelegenheiten des High Court of London aufbewahrt würden. Diese Tradition wurde nur einmal gebrochen: Nach dem Tod von Prinzessin Diana im Jahr 1997, die ihr Eigentum ihren Söhnen, den Prinzen Harry und William, bei Vollendung des 25. Lebensjahres vererbt hatte.

Prinz Philip war am 9. April im Alter von 99 Jahren gestorben, zwei Monate vor seinem 100. Geburtstag. Kurz vor seinem Tod war er am Herzen operiert worden. Anlässlich des Todes des Monarchen wurde in Großbritannien eine achttägige Staatstrauer ausgerufen.

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