Die Ausweitung des Programms auf eine ältere Altersgruppe bei Frauen wurde am Donnerstag vom französischen Gesundheitsminister Olivier Véran angekündigt. Laut dem Minister müssten dafür zusätzlich 21 Millionen Euro jährlich aus dem Haushalt fließen. Im Gespräch mit dem Fernsehsender France 2 sagte er, die zusätzlichen Ausgaben seien notwendig, weil junge Frauen immer weniger Zugang zu Verhütungsmitteln haben, sobald sie ein Alter erreichen, in dem sie nicht mehr vom Staat bezahlt werden. Véran fügte hinzu:
"Es ist untragbar, dass Frauen sich nicht schützen können, keinen Zugang zu Verhütungsmitteln haben, die sie sonst wählen würden, weil sie zu teuer sind."
Die Altersschwelle von 25 Jahren lasse sich dadurch erklären, dass Frauen in Frankreich im Durchschnitt in diesem Alter finanziell unabhängig werden.
Seit 2013 bietet Frankreich bereits kostenlose Verhütungsmittel für minderjährige Mädchen im Alter zwischen 15 und 18 Jahre an. Das Programm wurde inzwischen als Erfolg gewertet, da es zu einem Rückgang der Schwangerschaftsabbrüche bei Teenagern beigetragen hatte. Währenddessen stieg die Abtreibungsrate in Frankreich insgesamt jedoch trotzdem an. 2020 wurden auch Mädchen unter 15 Jahre ins Programm aufgenommen.
Im Rahmen des französischen Gesundheitssystems werden 65 Prozent der meisten Kosten für Verhütungsmittel für alle erwachsenen Frauen vom Staat beglichen.
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