Italien: Landesweite Proteste gegen weitere Anti-Corona-Restriktionen angekündigt

Die Corona-Inzidenz in Italien steigt. Ohne Impf-Zertifikat (Green Pass) ist eine Teilnahme am öffentlichen Leben kaum möglich. Ab 1. September gelten noch härtere Maßnahmen. Dagegen regen sich Proteste. Green-Pass-Gegner wollen am Mittwoch an 54 Bahnhöfen gegen die Verschärfung der Restriktionen demonstrieren.

Anfang August führte die Regierung von Mario Draghi den Green Pass ein, um die Corona-Infektionen einzudämmen. Orte der Unterhaltung, Schwimmbäder sowie Lokale dürfen seitdem ohne dieses Impf-Zertifikat nicht mehr betreten werden. Ab dem 1. September werden die Restriktionen noch ausgeweitet. Dann sind Reisen an Bord von Intercity-, Hochgeschwindigkeits- und anderen Fernzügen sowie Fernbussen nur noch mit dem Grünen Pass möglich. An 54 Bahnhöfen Italiens sind Demonstrationen dagegen geplant.

Die Ankündigung der Proteste erfolgte über die sozialen Netzwerke. Die Regierung hat vorsorglich eine Verschärfung der Kontrollen auf Bahnhöfen angekündigt. Die Demonstrationsfreiheit werde zwar garantiert, so das Innenministerium am Montag, Drohungen, das Bahnsystem zu blockieren, seien jedoch unakzeptabel.

Schon am letzten Wochenende war es bei Demonstrationen gegen den Green Pass zu Eskalationen in Mailand und Rom gekommen als Impfgegner und Polizei aneinandergerieten.

Während die Demonstranten als radikale Aktivisten oder Fanatiker abgetan werden, geht es vielen eher um die Verteidigung der Grundrechte. Ein Teilnehmer:

"Ich bin nicht gegen Impfungen, ich bin hier, um die Freiheit zu verteidigen."

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