Kritik an Regenbogen-Autos – britische Polizei soll lieber Messerstecher jagen

Die britische Polizei setzt fortan Regenbogen-Streifenwagen ein, um für das Problem der Hassreden im Netz gegen LGBT-Menschen zu sensibilisieren. Angesichts stark angestiegener Zahlen von Messerstechereien und anderer Gewalttaten im Land erntet die Aktion einen Shitstorm.

Mit den sogenannten "Hassverbrechen-Autos" wollen die Polizeibehörden Vertreter der LGBT-Gemeinschaft dazu ermutigen, homo- und transphobes Verhalten zu melden, mit dem sie im Netz konfrontiert werden. In einem Instagram-Video warben die britischen Ordnungshüter für die neuen bunten Streifenwagen mit LGBT-Symbolik und klärten ihre Follower über die Ziele der Aktion auf. Die stellvertretende Polizeipräsidentin Julie Cooke, die im Clip zu sehen ist, sagte unter anderem:

"Die Autos sind in den Gemeinden auf normaler Polizeistreife unterwegs, um diesen wiederum zu zeigen, dass wir euch dazu anregen, euch zu melden. Sie sollen unserer LGBT+-Gemeinschaft, aber auch anderen unterrepräsentierten Gruppen Mut zusprechen."

Die Initiative stieß auf harsche Kritik innerhalb der britischen Gesellschaft. Die Kommentare in den sozialen Netzwerken zeigten die Empörung der Nutzer, die meinten, die Polizei solle sich mehr auf der Bekämpfung schwerer Straftaten konzentrieren und einfach "ihren Job machen".

Dem stimmte auch der Vorsitzende der UK Heritage Party David Kurten zu. Er twitterte:

"Die Polizei sollte Mörder, Vergewaltiger, Randalierer, Diebe, Schläger, Betrüger und Pädophile verhaften und nicht in LGBTTQQIAAPP-Regenbögen herumlaufen und nach politisch unkorrekten Kommentaren suchen."

Im Interview mit dem Telegraph sagte der ehemalige Polizeibeamte Harry Miller am Sonntag, dass die Regenbogen-Autos zwar Unterstützung für Homosexuelle und Transgender signalisieren, aber auch "politische Tendenzen" zeigen. Er fügte hinzu:

"Man sieht nicht länger ein Polizeiauto oder einen Polizisten, der für alle da ist, für alle politischen Überzeugungen, ohne Furcht oder Bevorzugung."

Zudem beklagte Miller, dass andererseits dem Problem der Messerkriminalität, die in den vergangenen Monaten in Großbritannien stark zugenommen hat, keine so große Priorität geschenkt werde. Laut Statistiken stieg die Zahl solcher Straftaten in den zwölf Monaten bis März 2020 auf den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen. Die meisten Verbrechen entfielen auf die Hauptstadt London. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres wurden dort insgesamt 22 Teenager ermordet, gegenüber 14 im gesamten Jahr 2020.

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