Griechenland leidet momentan unter der schlimmsten Hitzewelle seit dem Jahr 1987. Seit über einer Woche klettern die Temperaturen täglich auf über 40 Grad Celsius. In Mittelgriechenland und auf der Halbinsel Peloponnes werden von Dienstag bis Freitag weiterhin Spitzenwerte von bis zu 46 Grad erwartet. Meteorologen rechnen mit einem geringen Rückgang der Temperaturen auf Höchstwerte von um die 38 Grad Celsius am kommenden Wochenende. Gleichzeitig warnen sie vor einer enormen Brandgefahr infolge der Dürre nach dem Ende dieser Hitzewelle. Sollten Winde einsetzen, könnte es zu verheerenden Bränden kommen.
Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hat inzwischen erklärt, dass die Behörden ihr Bestes täten, um die Situation zu meistern. Nach einem Treffen mit den Stromversorgern rief der Regierungschef die Bevölkerung auf, Elektrizität zu sparen, weil die Hitzewelle das Stromnetzwerk stark unter Druck setze. Der Politiker empfahl unter anderem, den Stromverbrauch während der Spitzenstunden nach 13 Uhr und am Abend zu reduzieren. Die Klimaanlagen sollten nicht unter 26 Grad Celsius gestellt werden.
In der Nacht zum Dienstag kämpfte die Feuerwehr auf der Insel Rhodos gegen einen Wald- und Buschbrand in einer Schlucht nahe des Dorfes Maritsa. Das Dorf musste evakuiert werden. Touristische Anlagen waren nicht bedroht. Kleinere Brände gab es auch auf der Halbinsel Peloponnes und an der griechisch-türkischen Grenze am Fluss Evros. Tote oder Verletzte gab es bislang keine. Der Vizeminister für Zivilschutz Nikos Hardalias kündigte auf einer Presserunde an, dass das Land wegen der Brandgefahr infolge der Dürre auch mehrere Wochen nach dem Ende der Hitzewelle im Alarmzustand bleiben werde.
Laut Medienberichten war die Hitzewelle im Jahr 1987 die bislang tödlichste in der modernen Geschichte des Landes. Damals ließ die Hitze von über 40 Grad Celsius zwölf Tage in Folge nicht nach. Laut offiziellen Angaben starben damals fast 1.300 Menschen.
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(rt/dpa)