Britische Medien: Mit Keir Starmer als Vorsitzendem verliert Labour Party 250 Mitglieder pro Tag

Bereits 120.000 Mitglieder, rund 250 pro Tag, hat die britische Labour Party verloren, seit Keir Starmer im vergangenen Jahr zu deren Vorsitzenden gewählt wurde. Der Trend stürzt die Partei in eine finanzielle Krise, so ein aktueller Medienbericht.

Großbritanniens Labour Party hat aktuell nur noch 430.000 Mitglieder. Dies ist ein enormer Rückgang angesichts der 550.000 Mitglieder unter dem früheren Vorsitzenden Jeremy Corbyn. Die Mitgliedschaften begannen deutlich zu fallen, nachdem Keir Starmer im April 2020 zum Vorsitzenden der Partei gewählt worden war, wie The Times berichtet. Laut dem Blatt verliert Labour durch den Exodus bis zu 500.000 Pfund pro Monat.

Aufgrund des Mitgliederrückgangs sowie entstehender Kosten im Rahmen der COVID-19-Pandemie und angesichts der Millionenbeträge, die Labour in seiner Kampagne gegen Antisemitismus für Rechtskosten ausgegeben hat, soll der Generalsekretär der Labour Party David Evans diese Woche den Parteimitarbeitern verkündet haben, dass in den Rücklagen der Partei nur noch ein Monatsgehalt für Angestellte übrig sei und dass Stellen abgebaut werden müssten.

Schätzungen zufolge betragen die Rücklagen der Partei nur noch 1,5 Millionen Pfund, sodass die Partei verzweifelt nach Spendern sucht.

Trotz des Mitgliederverlustes und den daraus folgenden Finanzproblemen der Partei stellte The Times fest, dass die Vereinigung unter Starmer "wohlhabende Geldgeber anzieht", darunter Sir Trevor Chinn, den Präsidenten des Movement for Reform Judaism und finanziellen Unterstützer der Labour Friends of Israel.

Starmers Führungsstil gilt nach einer Abkehr von der sozialistischen Führung unter Corbyn und infolge des Versuchs, gegen Fälle von Antisemitismus in der Partei vorzugehen, als zentristisch.

Im Oktober 2020, nur wenige Monate nachdem er aufgrund der Wahlniederlage im Jahr 2019 als Parteivorsitzender zurückgetreten war, wurde Corbyn von seiner Partei suspendiert. Obwohl er im darauffolgenden Monat nach Protesten von Mitgliedern, linken Politikern und der ehemaligen US-Präsidentschaftskandidatin Jill Stein wieder in die Partei aufgenommen wurde, gab Starmer ihm den Labour-Vorsitz nicht zurück.

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