Mehr als 160.000 Franzosen demonstrieren gegen Impfpflicht und Gesundheitspass

In ganz Frankreich sind mehr als 160.00 Demonstranten gegen die für bestimmte Berufsgruppen verpflichtenden Corona-Impfung und die Ausweitung des Gesundheitspasses auf die Straße gegangen. Allein in Paris demonstrierten mehr als 11.000 Menschen.

In Paris und anderen Städten in ganz Frankreich demonstrierten am Samstag Tausende gegen die für bestimmte Berufsgruppen verpflichtenden Corona-Impfung und die Ausweitung des Gesundheitspasses. Der französische Nachrichtensender Franceinfo berichtet unter Berufung auf das Innenministerium von mehr als 160.000 Demonstranten. Allein in Paris seien mehr als 11.000 Menschen auf die Straße gegangen.

Am Randes der Proteste kam es in der Hauptstadt im Bereich Champs-Élysées zu Ausschreitungen, woraufhin die Polizei Tränengas und Wasserwerfer einsetzte. Innenminister Gérald Darmanin verurteilte die Gewalt gegen Polizisten und Medienvertreter. In Paris wurden nach Behördenangaben neun Menschen festgenommen.

Seit Mitte Juli kommt es in Frankreich zu weitreichenden Protesten, nachdem die Regierung von Präsident Emmanuel Macron eine Impfpflicht für das Gesundheitspersonal verkündete und eine Pflicht zum Vorzeigen des "Gesundheitspasses" für den Zugang zu öffentlichen Veranstaltungsorten mit mehr als 50 Personen einführte. Am Freitag hatte die Nationalversammlung dem Gesetzesvorhaben zugestimmt, das die Ausweitung der Nachweispflicht für Geimpfte, Getestete und Genesene vorsieht.

Sollte der Senat als zweite Parlamentskammer das neue Gesetz genehmigen, wird die Nachweispflicht ab August auch für den Besuch von Fernzügen, Bars, Restaurants und Einkaufszentren verpflichtend. Der geplanten Impfpflicht für das Gesundheitspersonal gaben die Abgeordneten der Nationalversammlung in einer ersten Lesung ihre Zustimmung.

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(rt/dpa)