Die Mitarbeiter des Krankenhauses in Montélimar im französischen Département Drôme sind in einen unbefristeten Streik getreten, um gegen die neuen Verordnungen zu Corona-Impfungen zu protestieren. Demnach müssen sich Mitarbeiter des Gesundheitswesens bis Mitte September gegen COVID-19 impfen lassen oder sie verlieren ihren Arbeitsplatz. Der Streik gegen die Zwangsimpfungen wurde am Donnerstag von der Gewerkschaft CGT-GHPP angekündigt und betrifft etwa 200 Ärzte und 1.500 Krankenschwestern in der südostfranzösischen Stadt.
Hunderte von ihnen versammelten sich am Freitag vor dem Krankenhaus, protestierten gegen Lockdowns und den Impfzwang an und skandierten "Liberté!" (Freiheit) Die französische Legislative bringt derzeit den Gesetzentwurf zum Abschluss, der von allen medizinischen Fachkräften, die Kontakt zu gefährdeten Personen haben, verlangen würde, sich bis zum 15. September vollständig impfen zu lassen. Andernfalls verlören die medizinischen Fachkräfte ihr Gehalt und sogar ihren Job.
Elsa Ruillere, Vertreterin der örtlichen Gewerkschaft, sagte Sputnik Frankreich:
"Wir sind gegen Impfpflicht und Impfzwang. Es gibt keine Wahl zwischen Tests oder Impfung: Die Impfung ist obligatorisch. Damit sind wir nicht einverstanden. Wir wollen die Wahl haben wie der Rest der Welt, und wir wollen keine Zwangsimpfung."
Ihre Gewerkschaft unterstütze die "freie und informierte Zustimmung" und sei nicht grundsätzlich gegen Impfungen, aber gegen einen Zwang. Einige der medizinischen Mitarbeiter erklärten, dass sie auf den für Dezember versprochenen, in Frankreich hergestellten Impfstoff des Pharmaherstellers Sanofi-GSK warten.
Seit Mitte Juli kommt es in Frankreich zu weitreichenden Protesten, nachdem die Regierung von Präsident Emmanuel Macron eine Impfpflicht für das Gesundheitspersonal verkündete und eine Pflicht zum Vorzeigen des "Gesundheitspasses" für den Zugang zu öffentlichen Veranstaltungsorten mit mehr als 50 Personen einführte. Ab dem 1. August soll die Passpflicht auch für Cafés, Restaurants und Geschäfte gelten. In Frankreich ist die Zahl der Corona-Verdachtsfälle in der letzten Woche stark gestiegen, was auf die Delta-Variante zurückzuführen sein soll. Die Regierung zufolge sind 96 Prozent der Betroffenen nicht geimpft gewesen.
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