Zutritt verweigert: Nur mit Corona-Impfpass in Frankreichs Museen, Kinos oder Schwimmbäder

Menschen, die heute in Frankreich ohne einen Impfnachweis Museen, Kinos oder Schwimmbäder besuchen wollten, wurden abgewiesen. In dem EU-Land gelten nun neue Regeln zur Bekämpfung der Verbreitung des Coronavirus. Ohne einen "Gesundheitspass" wird der Zutritt verweigert.

Am Mittwoch blieben einige Franzosen enttäuscht zurück, als sie darüber informiert worden waren, einen Nachweis über eine Impfung gegen das Coronavirus vorlegen zu müssen, um Zutritt zu Museen, Kinos oder Schwimmbädern zu erhalten. 

Eine 51-Jährige sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: "Ich war wirklich wütend. Ich hatte keine Ahnung." Demnach war sie kurz zuvor aus dem Louvre-Museum im Zentrum von Paris abgewiesen worden. "Aber dann habe ich mich beruhigt und verstanden, dass dies aus gesundheitlichen Gründen geschieht", ergänzte sie.

Ab Mittwoch heißt es in Frankreich: Wo ist der "Gesundheitspass"? Man muss ein Dokument vorlegen, das nachweist, dass man entweder geimpft oder kürzlich negativ auf das Coronavirus getestet wurde, um zahlreiche Orte und Gebäude besuchen zu können. 

Der "Pass sanitaire", der schrittweise eingeführt wird, wird ab Anfang August auch für den Zutritt zu Restaurants und Bars sowie für Fernreisen mit dem Zug und Flugzeug benötigt. Bislang war der Nachweis nur für Besucher von großen Festivals oder Clubs erforderlich. Ab Herbst werden zudem PCR-Tests nur noch auf ärztliche Anordnung kostenfrei angeboten.

Die schrittweise Einführung des "Gesundheitspasses", der aus einem Smartphone-QR-Code besteht, der auch auf Papier ausgedruckt werden kann, hat in Frankreich für Aufruhr gesorgt. Tausende waren zuletzt auf die Straße gegangen und forderten von der Regierung, die Maßnahme zurückzunehmen.

Am Samstag wurde berichtet, dass sich bis zu 114.000 Menschen im ganzen Land versammelt hätten, um gegen die ihrer Meinung nach ungerechten Eingriffe in ihr Privatleben zu protestieren. Die Demonstranten skandierten "Freiheit!" und forderten den Rücktritt von Staatspräsident Emmanuel Macron.

Die französische Regierung hatte erst jüngst die Impfung gegen das Coronavirus für Beschäftigte im Gesundheitswesen als verpflichtend eingeführt. Macron hatte danach laut einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts IFOP für die Zeitung Le Journal du Dimanche (JDD) in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen an Popularität eingebüßt, während die Unterstützung bei den Rentnern gestiegen sei. 

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