Eine Londoner Bibliothek hat sich für eine Veranstaltung entschuldigt, bei der ein Schauspieler in einem regenbogenfarbenen Affenkostüm mit nacktem Hintern und künstlichem Penis auftrat. Dieser sollte die Kinder zum Lesen ermutigen, wie die britische Nachrichtenseite Evening Standard berichtet.
Die britische Journalistin Janice Turner drückte ihren Schock in einem Tweet aus:
"Ich hätte wirklich gerne eine detaillierte Aufschlüsselung des Auftragsvergabeprozesses, durch den der Stadtrat von Redbridge den Regenbogen-Dildo-Arsch-Affen als Mittel zum Lesenlernen von Kindern in Auftrag gegeben hat."
Die Journalistin fragte sarkastisch:
"Ich meine, wie viele Bibliothekar-/Ratsmitglieder-Augen mussten den Regenbogen-Dildo-Arsch-Affen sehen, bevor er in die freie Wildbahn entlassen wurde, um die Kinder von Redbridge zu erfreuen?"
Auch Eltern äußerten ihre Empörung über den Vorfall. In Kommentaren gegenüber dem Evening Standard wurden sie mit den Worten zitiert:
"Jemand muss seinen Job wegen dieser Sache verlieren."
Ein anderes Elternteil sagte:
"Das ist unfassbar. Haben wir als Gesellschaft unseren moralischen Kompass komplett verloren?"
Laut dem Evening Standard zeigten Aufnahmen, die am Samstag in den sozialen Medien geteilt wurden, Mitglieder der Gruppe Mandiga Arts bei der Veranstaltung "Redbridge Libraries Summer Reading Challenge" in der Bibliothek Goodmayes im Osten Londons.
Drei Darsteller wurden außerhalb der Veranstaltung gefilmt. Einer von ihnen trug ein "unangemessenes" Regenbogen-Affenkostüm, was bei den Anwohnern Besorgnis auslöste.
Has Ahmed, ein politischer Kandidat für die Konservativen in Redbridge, zeigte sich ebenfalls empört:
"Anscheinend soll dies die Kinder in Redbridge dazu ermutigen, im Sommer mit dem Lesen zu beginnen. Erklären Sie mir bitte den Grund für diese unanständigen Kostüme, die den Familien gezeigt wurden, und das auch noch in der Öffentlichkeit. Ist dies tatsächlich notwendig?"
Der Abgeordnete der Labour-Partei Jas Athwal distanzierte sich ebenso von dem Vorfall. In einem Tweet schrieb er:
"Ich war entsetzt über die Veranstaltung, die unser unabhängiger Freizeitanbieter am Samstag in den Redbridge-Bibliotheken organisiert hat. Ich habe eine vollständige Untersuchung des Vorfalls eingeleitet und werde strenge Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass so etwas nicht mehr passieren kann."
"Obwohl sich die Bibliothek von Redbridge inzwischen für das 'unangemessene' Kostüm entschuldigt hat, kommentierte sie früher am Tag in den sozialen Medien: 'Wenn du es hast, stelle es zur Schau'. Sie blockierte offenbar auch besorgte Wähler und bezeichnete diese als 'belehrende Mitläufer'", hieß es auf der Webseite Guido Fawkes.
Laut Summit News erhielt Vision RCL – das Unternehmen, das die Veranstaltung organisierte – 740.000 britische Pfund im Rahmen des Kulturförderprogramms der britischen Regierung und wurde somit von britischen Steuerzahlern finanziert.
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