Wegen schwerer Nebenwirkungen: Norwegen zahlt Entschädigung für Impfgeschädigte von AstraZeneca

In Norwegen gab es mindestens drei Fälle ernster Nebenwirkungen des aus Oxford stammenden Impfstoffs AstraZeneca, die finanziell entschädigt werden. Dutzende weiterer Betroffener warten auf eine Entscheidung über durch Corona-Impfungen ausgelöste Reaktionen.

Das norwegische System zur Entschädigung von Patientenschäden (NPE) wird laut seiner Erklärung vom Freitag an drei Klageführende, die unter schweren Nebenwirkungen der AstraZeneca-Impfung leiden, Zahlungen leisten. Es bestätigte offiziell, dass der Impfstoff, dessen Einsatz in dem europäischen Land gegenwärtig eingestellt ist, schwere Fälle von Blutgerinnseln und niedrige Thrombozytenwerte bei den Betroffenen ausgelöst hat, von denen einer verstorben ist.

Unter denen, die schwer unter der Impfung litten – die später wegen der schweren Nebenwirkungen aus dem nationalen Impfprogramm gestrichen wurde – sind Mitarbeiter des Gesundheitswesens, die bei der Impfung Vorrang hatten. Die zwei betroffenen Frauen mussten im März ins Krankenhaus. Eine von ihnen, in den Vierzigern, verstarb. Ein weiterer Kläger, ein ungenannter Mann in den Dreißigern, leidet noch immer an einer schweren Immunreaktion.

"Ich kam mit starken Schmerzen in die Klinik. Es war erschreckend, die Berichte über andere zu verfolgen, die an der gleichen Impfung gestorben sind", sagte er dem NPE.

Dessen Mitarbeiter berechnen nun die genaue Höhe der Entschädigung, erklärte der Direktor der Behörde und sagte, die direkte Verbindung zwischen der Impfung und dem sich verschlechternden Zustand der Empfänger sei nachgewiesen und medizinisch bestätigt. Der Familie der Verstorbenen wird auch das Begräbnis bezahlt werden, sagte er.

Insgesamt wurden in Norwegen 77 Ansprüche auf Entschädigung wegen Nebenwirkungen von COVID-Impfungen eingereicht. Über 50 davon betreffen AstraZeneca, aber es gibt auch Beschwerden über die Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna. Bei acht der 77 Ansprüche geht es um Todesfälle.

Gleichzeitig wurden bis Ende Juni über 16.000 Berichte über vermutliche Nebenwirkungen von Anti-COVID-Impfungen verzeichnet, berichtete der staatliche norwegische Rundfunk mit Berufung auf die Norwegian Medicines Agency, das norwegische Gegenstück zum Paul-Ehrlich-Institut. Auch wenn viele Betroffene über relativ milde Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schwindelgefühle klagten, wurden auch ernstere medizinische Folgen gemeldet, Blutgerinnsel, Blutungen, Lähmungserscheinungen und ernste allergische Reaktionen wie anaphylaktische Schocks eingeschlossen.

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